Nahost-Konflikt: Israelin wurde von Hamas als "Sex-Sklavin" gehalten

Israel - Israel hat als weltweit erstes Land die ostafrikanische Republik Somaliland als unabhängigen Staat anerkannt.

Israel erkennt als weltweit erstes Land das Somaliland als Staat an.
Israel erkennt als weltweit erstes Land das Somaliland als Staat an.  © Abdirahman Aleeli/AP/dpa

Somaliland, eine muslimische Region im Norden Somalias mit nur wenigen Millionen Einwohnern, ist seit mehr als drei Jahrzehnten praktisch unabhängig.

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu und der Präsident der Region am Horn von Afrika, Abdirahman Mohamed Abdullahi, unterzeichneten eine entsprechende Erklärung. Israels Vorgehen wurde von mehreren regionalen Mächten verurteilt.

Die Anerkennung erfolge "im Geiste der Abraham-Abkommen", hieß es in einer Mitteilung des Büros von Netanjahu. Diese Abkommen hatte US-Präsident Donald Trump 2020 während seiner ersten Amtszeit auf den Weg gebracht.

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Israel Krieg Berlin setzt Zeichen gegen Hamas am Brandenburger Tor

In der Folge normalisierten die Vereinigten Arabischen Emirate, Bahrain, Marokko und der Sudan ihre Beziehungen zu Israel. Netanjahu lud laut der Mitteilung den Präsidenten von Somaliland zu einem offiziellen Besuch nach Israel ein.

Alle Entwicklungen zum Nahost-Konflikt findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.

27. Dezember, 17.29 Uhr: Italien geht gegen mutmaßliches Hamas-Netzwerk vor

Sicherheitsbehörden haben in Italien neun mutmaßliche Unterstützer der islamistischen Hamas festgenommen und ein Millionenvermögen beschlagnahmt.

Bei der Operation "Domino" seien insgesamt Vermögenswerte in Höhe von acht Millionen Euro sichergestellt worden, teilte die Finanzpolizei mit und verwies auch auf die ermittelnde Staatsanwaltschaft in Genua.

Die Beschuldigten sollen die Hamas über verschiedene angebliche Wohltätigkeitsorganisationen mit sieben Millionen Euro unterstützt haben. Ermittelt werde auch gegen drei Vereinigungen, die maßgeblich am Geldbeschaffungs- und Transfersystem beteiligt gewesen sein sollen.

27. Dezember, 17.25 Uhr: Israelin wurde von Hamas als "Sexsklavin" gehalten

Am 7. Oktober 2023 wurde Romi Gonen auf dem Nova-Musikfestival von Hamas-Terroristen angegriffen und anschließend entführt.

Sie verbrachte insgesamt 471 Tage als Geisel im Gazastreifen und erlitt während dieser Zeit schwere Misshandlungen. In einem Interview mit dem israelischen Fernsehsender Kanal 12 berichtete die heute 25-Jährige von den sexuellen Übergriffen, denen sie ausgesetzt war.

Romi Gonen (r.) und ihre Mutter Merav umarmen sich in der Nähe des Kibbuz Reim im Süden Israels, nachdem Romi aus der Gefangenschaft von Hamas im Gazastreifen befreit wurde. (Archivbild)
Romi Gonen (r.) und ihre Mutter Merav umarmen sich in der Nähe des Kibbuz Reim im Süden Israels, nachdem Romi aus der Gefangenschaft von Hamas im Gazastreifen befreit wurde. (Archivbild)  © -/Israeli Army/AP/dpa

27. Dezember, 7.39 Uhr: Worum geht es Israel?

Nach Informationen des israelischen Senders Channel 12 hatten vor Monaten geheime Kontakte zwischen Israel und Somaliland begonnen.

Israel habe damals im Krieg im Gazastreifen nach Ländern gesucht, die bereit wären, palästinensische Bewohner des umkämpften Küstenstreifens aufzunehmen. Netanjahus Verbündeter Trump hatte zuvor die Idee einer Umsiedelung der Bewohner ins Spiel gebracht, was aber auf internationale Kritik gestoßen war.

Ein anderer zentraler Grund für Israels Beziehungen zu Somaliland sei die Nähe dieser Region zum Jemen, schrieb die "Times of Israel". Der Zugang zum Territorium und Luftraum Somalilands würde es Israel erleichtern, Angriffe gegen die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz im Jemen durchzuführen und sie zu überwachen. Die Miliz hatte nach dem Beginn des Gaza-Kriegs Ziele in Israel und vor allem Handelsschiffe mit mutmaßlichem Bezug zu Israel angegriffen.

26. Dezember, 14.50 Uhr: Zwei Tote bei Terrorattacken im Norden Israels

Bei einer Kette von Terrorangriffen im Norden Israels sind nach Polizeiangaben zwei Menschen getötet und mehrere weitere verletzt worden.

Ein palästinensischer Attentäter fuhr mit seinem Wagen bei Beit Schean in eine Gruppe von Passanten, berichteten israelische Medien unter Berufung auf die Polizei. Ein 68-Jähriger kam dabei ums Leben, mindestens zwei weitere Personen, unter ihnen ein 16-Jähriger, erlitten Verletzungen.

Im Norden Israels wurden zwei Menschen bei einem Terrorangriff getötet.
Im Norden Israels wurden zwei Menschen bei einem Terrorangriff getötet.  © Carsten Rehder/dpa

26. Dezember, 7.47 Uhr: Erneut tödlicher Zwischenfall im Gazastreifen

Israels Militär hat nach eigenen Angaben erneut zwei Palästinenser im Gazastreifen getötet.

"Zwei Terroristen" hätten im Süden des abgeriegelten Küstenstreifens die sogenannte gelbe Linie überschritten und sich den israelischen Truppen genähert, teilte die Armee mit. Die beiden hätten "eine unmittelbare Bedrohung" dargestellt und seien deshalb nach ihrer Identifizierung "eliminiert" worden.

Im Rahmen der Vereinbarung über eine Waffenruhe würden israelische Truppen auch weiterhin im Süden des Gazastreifens stationiert bleiben, um unmittelbare Bedrohungen zu beseitigen.

Israels Militär hat nach eigenen Angaben erneut zwei Palästinenser im Gazastreifen getötet.
Israels Militär hat nach eigenen Angaben erneut zwei Palästinenser im Gazastreifen getötet.  © Bashar TALEB / AFP

25. Dezember, 17.24 Uhr: Israel wird nicht komplett aus Gaza abziehen

Israel wird seine Truppen nach Worten des Verteidigungsministers niemals komplett aus dem Gazastreifen abziehen.

"In Gaza wird Israel niemals abziehen. Innerhalb des Gazastreifens wird es eine Sicherheitszone geben, eine beträchtliche Sicherheitszone", sagte Israel Katz bei einer Konferenz der siedlerfreundlichen Zeitung "Makor Rischon".

24. Dezember, 20.07 Uhr: Kritik an Schaffung 19 neuer Siedlungen im Westjordanland

Der vom israelischen Kabinett gebilligte Bau von 19 neuen Siedlungen im Westjordanland stößt bei westlichen Staaten auf Kritik. Eine Gruppe von Staaten, darunter Deutschland, verurteilte den Schritt als Verstoß gegen das Völkerrecht.

Er berge auch die Gefahr, die Instabilität in der Region zu verschärfen und die Bemühungen um ein Ende des Gaza-Krieges zu untergraben sowie die Aussichten auf langfristigen Frieden und Sicherheit in der gesamten Region zu beeinträchtigen.

In der unter anderem vom Auswärtigen Amt veröffentlichten Erklärung von Belgien, Kanada, Dänemark, Frankreich, Italien, Island, Irland, Japan, Malta, den Niederlanden, Norwegen, Spanien, Großbritannien und Deutschland wird Israel aufgefordert, die Entscheidung rückgängig zu machen.

24. Dezember, 11.46 Uhr: Christen feiern Weihnachten im Heiligen Land

Im Heiligen Land feiern Christen erstmals seit dem Gaza-Krieg wieder Weihnachten weitgehend wie gewohnt. Während des verheerenden Kriegs blieben die Festlichkeiten stark gedämpft.

Die traditionelle Prozession brach mittags von Jerusalem aus auf und fuhr in Richtung Bethlehem im Westjordanland. Angeführt wurde die Fahrzeugkolonne von dem höchsten Vertreter der katholischen Kirche im Heiligen Land, Kardinal Pierbattista Pizzaballa. Der Patriarch, der einen roten Umhang, ein rotes Käppchen sowie ein großes goldenes Kreuz auf der Brust trug, zelebriert später in Bethlehem, der Überlieferung nach Geburtsort Jesu, auch die Mitternachtsmesse.

Vor der Geburtskirche Jesu in Bethlehem war erstmals seit Beginn des Gaza-Kriegs vor mehr als zwei Jahren wieder ein großer Weihnachtsbaum aufgestellt worden. Das israelische Tourismusministerium rechnet zu Weihnachten mit rund 40.000 christlichen Pilgern.

Im Heiligen Land feiern Christen nach dem Gaza-Krieg erstmals wieder weitgehend normales Weihnachten.
Im Heiligen Land feiern Christen nach dem Gaza-Krieg erstmals wieder weitgehend normales Weihnachten.  © Leo Correa/AP/dpa

24. Dezember, 8.08 Uhr: Entwaffnung der Hamas bleibt größtes Hindernis

Der israelische Politikwissenschaftler Jonathan Rynhold betont, ohne eine Entwaffnung der Hamas könne es keine ernsthaften Fortschritte in den Bemühungen um eine dauerhafte Befriedung des Gastreifens geben.

"Niemand wird die Hamas entwaffnen außer der israelischen Armee, denn keines der Länder, die sich zu einer internationalen Truppe verpflichtet haben oder dies in Erwägung gezogen haben, ist bereit, das zu tun", sagt Rynhold. Er sehe überdies "keine Chance", dass Trump amerikanische Bodentruppen entsenden könnte, um dies selbst in die Hand zu nehmen.

"Dies bleibt das zentrale Hindernis, denn ohne eine Entwaffnung würde man schlicht eine Organisation bestehen lassen, die (das Massaker am) 7. Oktober verübt hat und gemeinsam mit Verbündeten in der Region die Zerstörung Israels anstrebt", sagt der Politikwissenschaftler. Zudem werde niemand große Summen in den Wiederaufbau des weitgehend zerstörten Küstenstreifens investieren, wenn davon auszugehen sei, dass der Konflikt zwischen der Hamas und Israel weiter andauert.

Mitglieder des militärischen Flügels der Hamas, stehen Wache. (Archivbild)
Mitglieder des militärischen Flügels der Hamas, stehen Wache. (Archivbild)  © Abed Rahim Khatib/dpa

24. Dezember, 8.07 Uhr: Gazastreifen de facto in zwei Hälften geteilt

Der mit einer UN-Resolution abgesicherte Plan verlangt auch einen weiteren Rückzug israelischer Truppen aus dem Küstenstreifen. Der palästinensische Politikwissenschaftler Ghassan Chatib meint, der Übergang zur zweiten Phase sei "schwierig bis unmöglich".

Weder für Israel noch für die Hamas sei es ein echtes Anliegen, die Bedingungen zu erfüllen. Es liege im Interesse Israels, die Kontrolle über die Hälfte des Gazastreifens zu behalten und seine Truppen nicht weiter zurückzuziehen.

"Und die Hamas ist überzeugt, dass es besser ist, die Kontrolle über eine Hälfte des Gazastreifens zu bewahren, als die Option zu akzeptieren, die ihr in der zweiten Phase des Abkommens geboten würde", sagt Chatib. Außerdem sei es schwierig, Länder zu finden, die im Rahmen der Stabilisierungstruppe militärische Verantwortung übernehmen wollten.

Titelfoto: -/Israeli Army/AP/dpa

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