Messer-Mann sticht Tourist am Holocaust-Mahnmal nieder: Prozess startet an diesem Tag
Von Marion van der Kraats, Matthias Kuhnert
Berlin - Die Tat schockte Berlin: Von hinten stach ein 19-Jähriger auf einen nichtsahnenden spanischen Touristen am Holocaust-Mahnmal ein. Er überlebte schwer verletzt. Neun Monate später kommt der Messer-Mann nun vor Gericht.

Der Prozess vor dem Staatsschutzsenat des Kammergerichts soll am 20. November beginnen, wie eine Gerichtssprecherin auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.
Nach Einschätzung der Behörde war die Tat radikal-islamistisch und antisemitisch motiviert. Die Bundesanwaltschaft wirft einem anerkannten syrischen Flüchtling versuchten Mord, gefährliche Körperverletzung und versuchte Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung vor.
Der damals 19-Jährige soll am 21. Februar im Stelenfeld des Holocaust-Mahnmals von hinten mit einem Messer auf den Besucher eingestochen haben.
Das Opfer wurde lebensgefährlich verletzt und musste notoperiert werden. Die Bundesanwaltschaft sieht die Mordmerkmale niedrige Beweggründe und Heimtücke als erfüllt an.
Der mutmaßliche Angreifer war wenige Stunden nach der Tat mit blutverschmierten Händen im Umfeld der Gedenkstätte festgenommen worden. Er sitzt in Untersuchungshaft.
Für den Prozess sind zunächst insgesamt zwölf Verhandlungstage bis zum 29. Januar 2026 geplant.
Titelfoto: Uli Deck/dpa