Hochwasser in Sachsen-Anhalt: Katastrophenfall in Mansfeld-Südharz aufgehoben!

Sachsen-Anhalt - In Sachsen-Anhalt beruhigt sich die Hochwasserlage. Das Pretziener Wehr, welches Elbewasser vor Magdeburg umgeleitet hat, ist wieder geschlossen. Und auch die Bundeswehr beendet ihre Hilfe in Mansfeld-Südharz.

13. Januar, 13.10 Uhr: Wasserstände entspannen sich

Wie der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft mitteilte, gehen die Wasserpegel in Sachsen-Anhalt zwar langsam, aber stetig zurück. Dies läge besonders daran, dass es derzeit weniger Niederschläge gäbe, teilte eine Sprecherin mit.

Im Oberlauf der Bode, also ein Teilstück nahe der Quelle, liegen die Stände derzeit unterhalb der Richtwerte für Alarmstufen. Auch für das Krisengebiet Mansfeld-Südharz war am Freitag der Katastrophenfall wieder aufgehoben worden.

Die Wasserstände in Sachsen-Anhalt entspannen sich immer weiter.
Die Wasserstände in Sachsen-Anhalt entspannen sich immer weiter.  © Matthias Bein/dpa

12. Januar, 20.26 Uhr: Katastrophenfall im Landkreis Mansfeld-Südharz aufgehoben

Die Bundeswehr zieht sich mit der Aufhebung des Katastrophenfalls aus dem Landkreis Mansfeld-Südharz zurück.
Die Bundeswehr zieht sich mit der Aufhebung des Katastrophenfalls aus dem Landkreis Mansfeld-Südharz zurück.  © Heiko Rebsch/dpa

Vor rund 14 Tagen wurde der Katastrophenfall wegen des Hochwassers im Landkreis Mansfeld-Südharz ausgerufen. Am heutigen Freitagabend ist er wieder aufgehoben worden.

Der Landkreis begründet seinen Schritt damit, dass eine akute Gefahr nicht mehr gegeben sei.

Dies heiße jedoch nicht, dass die - auch mit Unterstützung der Bundeswehr - verbauten Sandsäcke wieder entfernt werden.

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Anwohner und Autofahrer können sich aber auf wieder freigegebene Straßen freuen.

Mit Aufhebung des Katastrophenfalls wird auch die Bundeswehr von ihren Aufgaben entbunden. Damit endet der Einsatz zwei Tage früher als ursprünglich vorgesehen.

Laut Angaben des Landkreises haben die beteiligten Soldaten insgesamt eine halbe Million Sandsäcke verbaut.

12. Januar, 17.25 Uhr: Pretziener Wehr wieder geschlossen

Das Pretziener Wehr wurde am Freitag über mehrere Stunden hinweg Stück für Stück geschlossen.
Das Pretziener Wehr wurde am Freitag über mehrere Stunden hinweg Stück für Stück geschlossen.  © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Zum Abend des Freitags wurde das Pretziener Wehr bei Schönebeck wieder komplett geschlossen.

Der Vorgang dauerte mehrere Stunden und sei ohne Probleme verlaufen. Das teilte der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt mit.

Insgesamt 324 der sogenannten Schützentafeln mussten Stück für Stück zurückgesetzt werden. Eine Tafel wiegt 100 Kilogramm.

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Vor rund zwei Wochen wurde das Wehr am 28. Dezember geöffnet.

Es hat seitdem etwa ein Drittel des Elbewassers in einen 21 Kilometer langen Kanal um Magdeburg und Schönebeck herumgeleitet.

10, Januar, 12.35 Uhr: Langsam kehrt Normalität im Hochwassergebiet zurück

Nach Angaben des Landrates des Landkreises Mansfeld-Südharz kehrt langsam Normalität im Hochwassergebiet zurück. Aufgrund der kräftigen Unterstützung der Freiwilligen und der Bundeswehr seien ausreichende Reserven vorhanden. Die Sandsackbefüllung könne daher schrittweise zurückgefahren werden.

Zudem soll der Schulbetrieb ab Donnerstag im gesamten Landkreis wieder ohne Einschränkungen aufgenommen werden.

Wie eine Bundeswehrsprecherin erklärte, konnten einige Soldaten bereits am Mittwoch wieder Heim fahren. Zuvor waren sie in Kasernen im thüringischen Bad Frankenhausen untergebracht gewesen und täglich angereist.

Zahlreiche Freiwillige und Soldaten haben im Landkreis Mansfeld -Südharz kräftig mit angepackt.
Zahlreiche Freiwillige und Soldaten haben im Landkreis Mansfeld -Südharz kräftig mit angepackt.  © Heiko Rebsch/dpa

9. Januar, 14.15 Uhr: Umweltminister Willingmann äußert sich zu Spekulationen

Sachsen-Anhalts Umweltminister Armin Willingmann (60, SPD) hat sich zu den Behauptungen geäußert, dass das Helme-Hochwasser Ergebnis eines falschen Umgangs mit der Talsperre Kelbra sei.

"Die Talsperre Kelbra, das darf man ohne Übertreibung sagen, hat verhindert, dass sich dort an der Helme und im Landkreis Mansfeld-Südharz nochmal eine Jahrhundertflutkatastrophe ereignet, wie sie der Landkreis 1946 sehr eindrucksvoll, dramatisch und in den Jahren danach auch wieder erlebt hat", so Willingmann am Dienstag in Magdeburg.

Er betonte zudem, dass der Hochwasserschutz in Sachsen-Anhalt den Härtetest bestanden habe.

Umweltminister Armin Willingmann (60, SPD) äußerte sich am Dienstag zu den Hochwasser-Spekulationen der Talsperre Kelbra.
Umweltminister Armin Willingmann (60, SPD) äußerte sich am Dienstag zu den Hochwasser-Spekulationen der Talsperre Kelbra.  © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

9. Januar: Bundeswehr weitet Einsatz im Landkreis Mansfeld-Südharz wieder aus

Nachdem sich die Lage an der Helme im Landkreis Mansfeld-Südharz über das Wochenende stabilisiert hat, sind Soldaten und freiwillige Helfer weiterhin auf der Hut und bleiben weiter im Einsatz.

Am Montagabend wurde unter anderem eine Unterführung nahe der Autobahn 38 mit Sandsäcken und Big Bags geschützt.

Bis Dienstagmorgen hat die Bundeswehr im Hochwassergebiet insgesamt 160.000 Sandsäcke sowie 120 Big Bags zur Sicherung der Deiche verbaut.

Soldaten und Helfer sind weiterhin im Einsatz.
Soldaten und Helfer sind weiterhin im Einsatz.  © Heiko Rebsch/dpa

8. Januar, 19.40 Uhr: Höhepunkt der zweiten Hochwasserwelle erreicht

Der Höhepunkt der zweiten Hochwasserwelle hat Sachsen-Anhalt bereits am heutigen Montag erreicht. Dieser soll voraussichtlich bis Donnerstag anhalten, prognostizierte das Länderübergreifende Hochwasserportal (LHP).

Für die Elbe würde dabei ein sogenanntes Mittleres Hochwasser mit der Alarmstufe 2 erreicht werden. Somit liegt der jetzige Scheitel weit unter dem Höchstwert von vor einer Woche. Anschließend würden die Wasserpegel trotz des Tauwetters weiter sinken, hieß es.

Der Hochwasserscheitel der Elbe wird zu Wochenbeginn erwartet.
Der Hochwasserscheitel der Elbe wird zu Wochenbeginn erwartet.  © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

8. Januar: Soldaten und Helfer verbauen 110.000 Sandsäcke am Wochenende

Noch immer wird aus der Talsperre Kelbra Wasser in die Helme abgeleitet. Dies sorge für eine stabile Lage, teilte der Landkreis Mansfeld-Südharz mit. Deshalb bleibe der Pegelstand der Helme unverändert hoch.

Währenddessen sind noch immer rund 200 Soldaten bei Oberröblingen im Einsatz und verstärken weiterhin gemeinsam mit den Einsatzkräften die Deiche.

Am vergangenen Wochenende seien etwa 110.000 Sandsäcke verbaut worden. Auch der Schulbetrieb laufe bis auf eine Grundschule in Kelbra wieder regulär.

Das Wasser der Helme im Landkreis Mansfeld-Südharz steht weiterhin sehr hoch. Die Lage sei aber stabil.
Das Wasser der Helme im Landkreis Mansfeld-Südharz steht weiterhin sehr hoch. Die Lage sei aber stabil.  © Heiko Rebsch/dpa

6. Januar: Thyra sinkt, Helme stagniert

Die Bundeswehr unterstützt die Einsatzkräfte im Landkreis Mansfeld-Südharz bei der Absicherung gegen das Hochwasser.
Die Bundeswehr unterstützt die Einsatzkräfte im Landkreis Mansfeld-Südharz bei der Absicherung gegen das Hochwasser.  © Jan Woitas/dpa

Der Landkreis Mansfeld-Südharz, in dem die Lage an der Helme in Oberröblingen weiterhin sehr angespannt ist, vermeldet eine stabile Situation.

Eine Sprecherin des Landkreises sagte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, dass durch die Talsperre Kelbra weiterhin konstant Wasser in die Helme abgelassen werde und deshalb der Pegelstand stagniere.

Zudem verzeichnet die Thyra, die aus dem Harz kommt und in die Helme fließt, seit Tagen einen kontinuierlichen Rückgang des Pegelstandes.

Auch die Bundeswehr, die am Vortag ihre Unterstützung im Hochwassergebiet aufgenommen hat, konnte sich gut einbringen. So wurde ein Deich nahe der Helmebrücke im Sangerhäuser Stadtteil Oberröblingen weiter verstärkt.

Für die Helfer heißt es auch am Samstag weiterhin Sandsäcke befüllen und Deiche verstärken.

5. Januar: Bundeswehr zieht Einsatz in Sachsen-Anhalt vor

Update 16.25 Uhr: Hochwassergebiet benötigt keine Freiwilligen mehr

Der Landkreis Mansfeld-Südharz gab bekannt, derzeit keine weiteren Freiwilligen mehr zu benötigen. Die Hilfsbereitschaft und der folgende Ansturm an Helfern sei enorm gewesen, hieß es, demnach seien aber nun mehr als genug Einsatzkräfte vor Ort.

Seit Freitagmorgen helfen im Hochwassergebiet auch Soldaten der Bundeswehr sowie Kameraden der Feuerwehren umliegender Ortschaften und Städte.

Man könne sich trotzdem weiterhin als Helfer per Mail registrieren und würde folglich eine Benachrichtigung erhalten, sollte man doch gebraucht werden.

Soldaten der Bundeswehr helfen aktuell in Sangerhausen aus.
Soldaten der Bundeswehr helfen aktuell in Sangerhausen aus.  © Jan Woitas/dpa

Update 11.25 Uhr: Bundeswehr im Landkreis angekommen

Die Soldaten sind im Landkreis Mansfeld-Südharz angekommen und bereiten ihren Einsatz vor. Seit den Morgenstunden erreichen immer mehr Kräfte aus Thüringen und Schleswig-Holstein die Mehrzweckhalle in Sangerhausen. Hier planen sie Einsätze und stellen Feldbetten auf.

Somit sind erstmals auch Soldaten und nicht nur Gerät und Material der Bundeswehr in den Hochwassergebieten in Sachsen-Anhalt und Niedersachsen im Einsatz.

Titelfoto: Heiko Rebsch/dpa

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