Überraschende Wende im Prozess gegen Ex-RAF-Terroristin Klette

Verden - Im Prozess gegen die ehemalige RAF-Terroristin Daniela Klette (66) hat das Landgericht Verden am Mittwoch überraschend den Vorwurf des versuchten Mordes vom Tisch genommen.

Die Richter haben im Prozess gegen die Ex-Terroristin am Mittwoch den Vorwurf des Mordversuchs gekippt.
Die Richter haben im Prozess gegen die Ex-Terroristin am Mittwoch den Vorwurf des Mordversuchs gekippt.  © Sina Schuldt/dpa

Die Schwurgerichtskammer geht mittlerweile von einem sogenannten bedingten Tötungsvorsatz aus, von dem der Schütze dann zurückgetreten sei, wie das Landgericht mitteilte.

Somit wird dennoch weiterhin angenommen, dass der Täter den Tod der Sicherheitsbeamten in Kauf genommen hätte. Es sei "nur dem reinen Zufall zu verdanken", dass niemand verletzt wurde, betonte das Gericht.

Durch diese Entscheidung fällt der schwerwiegendste Punkt der Anklage weg, sodass die 66-Jährige im Fall einer Verurteilung mit einem milderen Urteil rechnen kann.

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Die Angeklagte soll gemeinsam mit ihren mutmaßlichen Komplizen, den Ex-RAF-Mitgliedern Ernst-Volker Staub (71) und Burkhard Garweg (56), 13 Überfälle auf Supermärkte und Geldtransporter in Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen begangen haben.

Dabei soll das Trio mehr als 2,7 Millionen Euro erbeutet haben, um sich so das Leben im Untergrund zu finanzieren. Bei einem dieser Überfälle, an dem auch Klette beteiligt gewesen sein soll, habe ein Schütze im Juni 2015 in Stuhr nahe Bremen mehrfach auf einen Geldtransporter gefeuert.

Klette-Prozess wird für Sommerpause unterbrochen

Daniela Klette (66) hat gut lachen: Nach dem Wegfall des Mordvorwurfs kann die Ex-RAF-Terroristin mit einem milderen Urteil rechnen.
Daniela Klette (66) hat gut lachen: Nach dem Wegfall des Mordvorwurfs kann die Ex-RAF-Terroristin mit einem milderen Urteil rechnen.  © Sina Schuldt/dpa

Da zwei Schüsse in die Fahrerkabine eindrangen, die Geldboten jedoch verfehlt wurden, hatte die Staatsanwaltschaft Anklage wegen versuchten Mordes erhoben. Beute machten die Ex-RAF-Terroristen bei diesem speziellen Raubzug nicht.

Klette wurde im Februar 2024 in ihrer Wohnung in Berlin-Kreuzberg festgenommen, wo sie unter falschem Namen lebte. Seitdem sitzt sie im Frauengefängnis Vechta in Untersuchungshaft.

Bei der Durchsuchung ihrer Wohnung wurden anschließend schwere Kriegswaffen gefunden. Die Fahndung nach ihren mutmaßlichen Komplizen Garweg und Staub läuft derweil weiter.

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Der Prozess gegen Daniela Klette wird jetzt erst einmal für eine Sommerpause unterbrochen und soll voraussichtlich Anfang August fortgeführt werden.

Bis Ende 2025 sind noch mehrere Gerichtstermine anberaumt. Das Verfahren könnte sich jedoch noch wesentlich länger hinziehen.

Erstmeldung von 13.57 Uhr, zuletzt aktualisiert um 15.35 Uhr.

Titelfoto: Sina Schuldt/dpa

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