Bis zu 700 Euro weniger als westdeutsche Kollegen: Schon wieder Streik bei DHL am Flughafen

Leipzig - Bis Samstagnachmittag werden Briefe und Pakete am DHL-Luftfrachtdrehkreuz Leipzig/Halle mit Verzögerung bearbeitet. Grund dafür ist ein erneuter 45-stündiger Warnstreik.

Die Gewerkschaft fordert vor allem eine bessere Bezahlung der Beschäftigten.
Die Gewerkschaft fordert vor allem eine bessere Bezahlung der Beschäftigten.  © Tobias Junghannß

Am Donnerstagabend um 19 Uhr legten zahlreiche Mitarbeitende am DHL Hub Leipzig die Arbeit nieder. 45 Stunden, also bis Samstag um 16 Uhr, soll der Warnstreik andauern.

Es ist bereits der zweite Warnstreik, mit dem die Fachgewerkschaft DPVKOM den Druck in der laufenden Tarifrunde erhöhen möchte. Schon Mitte April kam es zum Ausstand.

"Wir gehören jetzt endlich an den Verhandlungstisch", fordert die DPVKOM-Bundesvorsitzende Christina Dahlhaus. "Die Mitarbeitenden am DHL Hub Leipzig brauchen dringend eine Angleichung ihrer Löhne an die ihrer Kollegen im Tarifgebiet West."

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Sie betont, dass die etwa 7000 Mitarbeitenden in Leipzig für die gleiche Tätigkeit bis zu 700 Euro weniger Lohn bekommen als ihre Kollegen in Westdeutschland.

Streik-Ikone Claus Weselsky besuchte die Streikenden

Der ehemalige GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky (66) sprach bei einer Kundgebung zu den Streikenden.
Der ehemalige GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky (66) sprach bei einer Kundgebung zu den Streikenden.  © Tobias Junghannß

Bei einer Streikdemo am Donnerstagabend sprach unter anderem auch der ehemalige GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky (66) zu den Streikenden.

Die Gewerkschaft fordert von der DHL Hub Leipzig GmbH, einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft der Deutschen Post:

  • eine Anhebung aller Entgeltgruppen um 500 Euro als Sockelbetrag zum Ost/West-Angleich
  • eine lineare Erhöhung aller Gehälter um 8 Prozent
  • eine Sonderzahlung von 100 Prozent eines Monatsgehaltes plus Zuschläge
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Die DPVKOM betonte, dass die Deutsche Post im vergangenen Jahr ein positives Betriebsergebnis von 5,9 Milliarden Euro erzielt habe.

Kommen Pakete jetzt verspätet an?

Während die Gewerkschaft erhebliche Verzögerungen bei der Bearbeitung von Briefen und Paketen ankündigte, widersprach die Deutsche Post. "Wir erwarten wie bei vorherigen Streiks der DPVKOM keine operativen Auswirkungen", sagte ein Unternehmenssprecher gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.

Am DHL Express Drehkreuz in Leipzig werde internationale Expresspost abgefertigt, die oft zeitkritisch ist. Die nationalen Paketdienste von DHL seien vom Streik aber nicht betroffen.

Titelfoto: Tobias Junghannß

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