Gewerkschaft über Steinwurf auf Reporter bei Lok-Leipzig-Spiel: "Das ist eine neue Dimension"

Leipzig - Der Steinwurf auf einen Reporter während des Spiels von Lok Leipzig gegen Havelse hat große Empörung ausgelöst. Nun meldet sich auch die Gewerkschaft ver.di zu Wort - und spricht von "einer neuen Dimension".

Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union in ver.di meldete sich mit einem Statement zum Steinwurf während eines Lok-Leipzig-Spiels zu Wort.
Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union in ver.di meldete sich mit einem Statement zum Steinwurf während eines Lok-Leipzig-Spiels zu Wort.  © PICTURE POINT / S. Sonntag

"Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union in ver.di verurteilt den körperlichen Angriff auf einen MDR-Kommentator auf das Schärfste", heißt es in einer Mittelung vom Samstag.

"Ein Fanblock der Heimfans liegt direkt unterhalb des Arbeitsplatzes. Auf einmal kam ein schwarzer, scharfkantiger Stein, dem ich - trotz Reflex - nicht mehr ausweichen konnte, aus jenem Fanblock geflogen. Dieser traf mich im Bereich Schläfe & Jochbein rechtsseitig, prallte ab und ging danach zu Boden", wird das Opfer Patrick Fritzsche (27) darin zitiert.

Der verletzte Kommentator hatte bereits am Donnerstagabend ein Statement abgegeben und dabei vor allem die psychischen Auswirkungen betont.

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Der in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zuständige Gewerkschaftssekretär Lucas Munzke erklärt: "Es ist unfassbar, mit welcher Feigheit der Kollege angegriffen wurde. Das ist eine neue Dimension, in der die Emotionen der angreifenden Person offenbar gezielt an ihm ausgelassen wurde."

Gewerkschaft: "Weiterer Beleg dafür, dass Medienschaffende immer häufiger Zielscheibe von Angriffen werden"

Die Leipziger Polizeidirektion ermittelt nach dem Steinwurf während des Spiels von Lok Leipzig gegen Havelse. (Symbolbild)
Die Leipziger Polizeidirektion ermittelt nach dem Steinwurf während des Spiels von Lok Leipzig gegen Havelse. (Symbolbild)  © Jan Woitas/dpa

Zudem bewertet die Gewerkschaft den Steinwurf als "klare Verletzung der Presse- und Medienfreiheit", prangert die Tat als "einen weiteren Beleg dafür, dass Medienschaffende immer häufiger Zielscheibe von Angriffen und Übergriffen werden" an und erwartet "mehr Aufmerksamkeit der Politik, da durch solche Taten versucht wird, die Pressefreiheit zu unterdrücken".

In derartigen Fällen sieht Munzke die Vereine und Sicherheitsbehörden in der Pflicht - er kritisiert Lok Leipzig in Bezug auf den Schutz von Journalisten an jenem Spieltag:

"Offenbar wurden die Prioritäten hier an anderer Stelle gesetzt" und fordert eine schnelle Aufklärung von der Polizei: "Für das Sicherheitsgefühl des betroffenen Moderators und auch aller anderen Medienschaffenden ist es von großer Bedeutung, dass hier der Strafverfolgung besonders konsequent nachgegangen wird."

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Die Leipziger Polizei ermittelt bereits zu dem Fall - es wurde Anzeige erstattet.

Titelfoto: PICTURE POINT / S. Sonntag

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