Warnstreiks: Thüringer Nahverkehr in weiten Teilen lahmgelegt

Erfurt - In vielen Regionen Thüringens blieben Busse und Bahnen am Freitag in den Depots. Mit Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr machte die Gewerkschaft Verdi Druck in der laufenden Tarifrunde.

Auch in Thüringer Regionen, wie hier in Gera, ist es am Freitag zu Warnstreiks gekommen.
Auch in Thüringer Regionen, wie hier in Gera, ist es am Freitag zu Warnstreiks gekommen.  © DBGrafie/David Breidert

In Thüringen sind wegen der bundesweiten Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr am Freitag vielerorts Busse und Bahnen ausgefallen.

In den größeren Städten sowie in mehreren Landkreisen im Freistaat kam der Verkehr weitestgehend zum Erliegen. Davon betroffen war auch der Schülerverkehr. Nach Angaben der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi beteiligten sich bis zum Mittag rund 900 Beschäftigte aus acht kommunalen Verkehrsbetrieben an dem eintägigen Ausstand.

Arbeitsniederlegungen gab es demnach laut Verdi unter anderem in Erfurt, Gera, Jena, Weimar sowie in Nordhausen und Mühlhausen. Auch im Kyffhäuserkreis, im Unstrut-Hainich-Kreis, im Kreis Nordhausen, im Weimarer Land und im Saale-Holzland-Kreis seien die Fahrzeuge in den Betriebshöfen geblieben, hieß es.

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Die Gewerkschaft fordert in der laufenden Tarifrunde für die Beschäftigten in Thüringen neben Entlastungen unter anderem eine Anhebung der Entgelte um monatlich 650 Euro, die Einführung von Zuschlägen bei Samstagsarbeit von 20 Prozent und die Erhöhung von Zulagen bei Schichtarbeit auf 100 Euro.

Verdi-Verhandlungsführer: "Viele Beschäftigte sind schlichtweg am Anschlag"

Trotz regnerischen Wetters versammelten sich vor dem Betriebsgelände der Geraer Verkehrs und Betreibergesellschaft bereits am Morgen Dutzende Menschen.
Trotz regnerischen Wetters versammelten sich vor dem Betriebsgelände der Geraer Verkehrs und Betreibergesellschaft bereits am Morgen Dutzende Menschen.  © DBGrafie/David Breidert

"Es ist wichtig, dass die Arbeitgeber in Thüringen die Zeichen der Zeit erkennen", sagte Verdi-Verhandlungsführer Paul Schmidt.

Das von ihnen in der zweiten Tarifrunde im Januar vorgelegte Angebot sei ungenügend gewesen, da es entweder entlastende Arbeitsbedingungen oder eine bessere Entlohnung enthielt.

Die Krankenstände seien hoch und die Überstundenkonten voll. "Viele Beschäftigte sind schlichtweg am Anschlag."

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In einigen Betrieben gelinge es längst nicht mehr, ausreichend Personal zur Einhaltung der Regelfahrpläne vorzuhalten. Teilweise werde das Angebot aus Personalmangel seit Monaten gekürzt, sagte der Gewerkschafter.

Die dritte Verhandlungsrunde für etwa 2100 Beschäftigten in Thüringen soll es am 13. Februar in Weimar geben.

Erstmeldung am 2. Februar, um 10.34 Uhr, aktualisiert um 14.31 Uhr

Titelfoto: DBGrafie/David Breidert

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