Zoo Leipzig: Sorgen um Elefantenbaby Kiran

Leipzig - Mehr als ein halbes Jahr nach dem traurigen Tod des Elefantenjungen Ben Long (†8 Monate, TAG24 berichtete) im Zoo Leipzig sorgen sich die Pfleger nun auch um den im Januar geborenen Kiran. Der Kleine nimmt kaum zu und hat zudem auch erhöhte Entzündungswerte. Jetzt musste die Tierärztin ran.

Tierärztin Anja Lange-Garbotz musste dem kleinen Kiran eine Antibiotika-Spritze verabreichen.
Tierärztin Anja Lange-Garbotz musste dem kleinen Kiran eine Antibiotika-Spritze verabreichen.  © Screenshot/MDR-Mediathek

In der MDR-Sendung "Elefant, Tiger & Co." wurde der Mini-Dickhäuter vorstellig bei der Tierärztin Anja Lange-Garbotz, die ihm Antibiotika verabreichen wollte.

Dafür musste ein Teil der Herde in den Elefantentempel "Ganesha Mandir" gebracht und anschließend vor allem beruhigt werden. Denn draußen war eine Kanalreinigungsfirma aktiv. Arbeiten, für die in der Corona-Krise Zeit frei wurde.

Für die Asiatischen Riesen war das alles andere als angenehm, die erzeugten Vibrationen fühlten sich für die sensiblen Tiere wie ein kleines Erdbeben an.

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Somit mussten sich Pfleger und Ärztin gedulden, bis sich die tonnenschweren Tiere beruhigt hatten. "Ich warte auf den richtigen Moment, dass ich rangehen und dem Kleinen die Spritze verpassen kann", kündigte Lange-Garbotz an.

Sekunden später war die Chance da und der bislang hüfthoch große Kiran bekam einen klitzekleinen Piekser verpasst.

"Im Normalfall kein Grund zur Beunruhigung"

Der drei Monate alte Elefant trinkt zwar regelmäßig und auch teilweise viel am Stück, will aber noch nicht so richtig zunehmen, was den Pflegern Sorge bereitet.
Der drei Monate alte Elefant trinkt zwar regelmäßig und auch teilweise viel am Stück, will aber noch nicht so richtig zunehmen, was den Pflegern Sorge bereitet.  © Screenshot/MDR-Mediathek

Die Tierärztin erklärte dann noch einmal genau, was den Verantwortlichen Sorgen bereitet.

"Wir haben das Problem, dass Kiran nicht wirklich zunehmen möchte, schon seit geraumer Zeit. Wir haben dann Kontrollblut genommen, um zu schauen, wie es aussieht und erhöhte Leukozytenwerte [Entzündungswerte, Anm. d. Red.] entdeckt. Deswegen bekommt er jetzt ein Antibiotikum, um das in den Griff zu kriegen und wir hoffen, dass er dann zulegt."

Bereichsleiter Thomas Günther sagte, dass Kiran eigentlich schon mit zwei Monaten mindestens sein Geburtsgewicht wieder haben sollte. "Das ist das, was uns ein bisschen Sorgen macht und wo wir draufschauen."

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Dennoch gab er etwas Entwarnung: "Im Normalfall haben wir jetzt noch keinen Grund zur Beunruhigung, aber es ist erst mal eine Abweichung von der Norm. Man sieht ja auch, dass er ordentlich trinkt. Alles, was in unseren Händen als Tierpfleger liegt, machen wir."

Der erfahrene Experte wisse nicht, "an welcher Stelle wir irgendetwas anders hätten machen müssen oder können. Wir haben eine entspannte Situation, sie lässt ihr Kind trinken, er hat ordentliche Trinkintervalle von manchmal einer halben Stunde am Stück."

Tierärztin Anja Lange-Garbotz sagte abschließend, dass die Möglichkeiten über eine Antibiotika-Behandlung begrenzt seien. "Den letzten Rest muss er jetzt allein schaffen."

Wir drücken die Daumen, dass das kleine Rüsseltier schnell ordentlich zulegt und schon bald so groß und stark ist, wie seine Eltern Voi Nam und Rani.

Die ganze Folge seht Ihr hier:

"Elefant, Tiger & Co." läuft immer freitags 19.50 Uhr im MDR-Fernsehen.

Titelfoto: Screenshot/MDR-Mediathek

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