Ekelerregende Grabschändung in Berlin: Ruhestätte von trans Frau Ella (†40) entweiht

Berlin - Diese Tat macht einfach nur sprachlos: Auf einem Friedhof in Berlin-Lichtenberg haben unbekannte Täter das Grab der trans Frau Ella N. B. (†40) auf widerwärtige Weise geschändet.

Unbekannte Täter haben auf das Grab der trans Frau Ella N. B. (†40) einen Benzinkanister und einen Feuerlöscher gelegt. (Symbolfoto)
Unbekannte Täter haben auf das Grab der trans Frau Ella N. B. (†40) einen Benzinkanister und einen Feuerlöscher gelegt. (Symbolfoto)  © Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

Wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, wurde die Grabschändung am Mittwochmittag gemeldet. Ein Augenzeuge hatte gegen 13 Uhr auf dem Grab Gegenstände entdeckt, die in direktem Zusammenhang mit den Todesumständen der Verstorbenen stehen und das Andenken an sie verunglimpfen.

Demnach stellten die Beamten einen Benzinkanister und einen Feuerlöscher auf der Ruhestätte sicher.

Ella hatte sich im vergangenen September Mitten auf dem Berliner Alexanderplatz wortlos mit Benzin übergossen und angezündet.

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Einem Mitarbeiter der Galeria Kaufhof gelang es zwar, die Flammen mit einem Feuerlöscher zu löschen, dennoch erlag die 40-Jährige im Krankenhaus ihren schweren Brandverletzungen.

Wie der Lesben- und Schwulenverband Deutschland (LSVD) berichtet, war dies nicht die erste Schändung der Grabstätte.

LSVD: Bei der Schändung handelt es sich um ein Hassverbrechen

Ella hatte sich am 14. September auf dem Berliner Alexanderplatz mit Benzin übergossen und angezündet.
Ella hatte sich am 14. September auf dem Berliner Alexanderplatz mit Benzin übergossen und angezündet.  © Dominik Totaro

Demnach soll die letzte Ruhestätte sowohl an Neujahr als auch am 4. Januar entweiht worden sein.

"Wir sind erschrocken und zornig, dass die transfeindliche Gewalt gegen Ella selbst nach ihrem Tod weitergeht. Der Anblick ihres geschändeten Grabes ist unerträglich", heißt es in einer Pressemitteilung seitens des Verbands.

Dies sei eine gezielt inszenierte Botschaft des Hasses und eine transfeindliche Straftat, weshalb der LSVD eine Strafanzeige gegen Unbekannt bei der Polizei Berlin erstattet hat.

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Ella war ursprünglich aus dem Iran nach Deutschland geflohen, um Verfolgung und Gewalt in ihrem Heimatland zu entgehen. Bevor sie nach Berlin zog, lebte sie eine Zeit lang in Magdeburg.

Ein Fachkommissariat des Polizeilichen Staatsschutzes hat die Ermittlungen aufgenommen. "Bei der Schändung handelt es sich um ein Hassverbrechen, das auch als solches geahndet werden muss", betont der LSVD und ruft Zeugen der Straftat auf, sich bei der Polizei zu melden.

Solltet Ihr selbst von Selbsttötungsgedanken betroffen sein, bei der Telefonseelsorge findet Ihr rund um die Uhr Ansprechpartner, natürlich auch anonym. Telefonseelsorge, bundeseinheitliche Nummer: 08001110111 oder 08001110222 oder 08001110116123.

Titelfoto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

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