Mängel an Standseilbahn von Lissabon wohl schon vor tödlichem Unfall bekannt
Lissabon (Portugal) - Schon im Vorfeld des tödlichen Unglücks in Lissabon waren offenbar Mängel an der Standseilbahn aufgefallen.
Alles in Kürze
- Mängel an Lissaboner Standseilbahn waren vor Unfall bekannt.
- Verkehrsunternehmen bestätigt regelmäßige Wartungen.
- Gewerkschaft spricht von länger bekannten Mängeln.
- Probleme mit Zugseil und Bremssystem wurden gemeldet.
- Unfallursache bleibt weiterhin unklar.

Das portugiesische Verkehrsunternehmen "Carris" beteuerte in einer Mitteilung direkt nach dem Unfall mit 16 Todesopfern, dass "die monatlichen und wöchentlichen Wartungsprogramme und täglichen Inspektionen" der verunglückten Bahn "gewissenhaft eingehalten" worden seien.
Demnach sei die Attraktion, die den steilen Anstieg in Lissabon laut Tourismusbehörde eigentlich in einen "romantischen Augenblick" verwandeln sollte, zuletzt im Jahr 2022 gewartet worden. 2024 sei die elektrisch betriebene Bahn zuletzt einer "Zwischenreparatur" unterzogen worden.
Der Geschäftsführer der portugiesischen Verkehrsgewerkschaft "Fectrans", Manuel Leal, berichtete dagegen von länger bekannten Mängeln an der Todes-Seilbahn.
Gegenüber der Zeitung "Observador" erklärte er, dass sich Mitarbeiter des Verkehrsunternehmens im Vorfeld bereits über eine "mangelnde Spannung" des Zugseils und daraus resultierende "Schwierigkeiten im Bremssystem" beschwert hätten.
Laut Leal seien diese Probleme "nicht neu" gewesen. Da die Unfallursache weiterhin unklar sei, wolle er die genannten und offenbar bereits bekannten Probleme nicht voreilig für das Unglück verantwortlich machen.
Titelfoto: Armando Franca/AP/dpa