Tourist wird von Nilpferd zerfleischt: "Ich dachte, das war's"

Sambia - Roland Cherry (63) war mit seiner Frau Shirley auf einer fünfwöchigen Urlaubsreise durch das südliche Afrika unterwegs, als er bei einem Nilpferd-Angriff schwere Fleischwunden am ganzen Körper erlitt.

Roland Cherrys (63) langersehnte Afrikareise endete mit einer Nahtoderfahrung.
Roland Cherrys (63) langersehnte Afrikareise endete mit einer Nahtoderfahrung.  © JustGiving/Roland Cherry

Das Ehepaar aus dem englischen Warwickshire befand sich in der dritten Woche ihrer Sommerreise. Nächster Höhepunkt des Urlaubs: Eine geführte Gruppensafari auf dem Kafue-Fluss im südafrikanischen Sambia.

Während zunächst alles glattlief, kam es plötzlich zu dem unvorhergesehenen Unglück. Ein Nilpferd, das sich gerade unter dem Kanu befand, griff das Boot an und hob es aus dem Wasser.

Der Gruppenführer befahl allen Beteiligten, sofort an Land zu schwimmen und sich in Sicherheit zu bringen. Doch Roland hatte ein Problem, da er sich die Schulter ausgekugelt hatte. "Ich konnte nicht schwimmen, also saß ich wie auf dem Präsentierteller. Ich versuchte noch, mit einem Arm vorwärtszukommen, aber das funktionierte nicht - und dann packte es mich", berichtete er gegenüber BBC.

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Der Tourist aus Großbritannien wurde auf den Grund des Flusses gezogen. Roland konnte das Flusspferd zwar nicht sehen, aber in diesem Moment war er sich sicher, dass seine Zeit abgelaufen sei.

"Ich erinnere mich, dass ich dachte: 'Oh nein, was für eine Art zu gehen ... Ich bin noch nicht bereit, zu sterben.' Ich dachte, das war's, denn niemand überlebt Nilpferd-Attacken."

Nach Nilpferd-Attacke: Kleines Krankenhaus auf dem Land rettet Roland das Leben

Das Nilpferd zog Roland unter Wasser und fügte ihm schwere Bisswunden zu. (Symbolbild)
Das Nilpferd zog Roland unter Wasser und fügte ihm schwere Bisswunden zu. (Symbolbild)  © Fernando Vergara/AP/dpa

Das Nilpferd ließ Roland auf dem Grund des Flusses frei und seine Schwimmweste hob ihn zurück an die Oberfläche. Dadurch konnte der Urlauber einen "großen Schluck Luft" nehmen, bevor das Nilpferd wieder nach ihm griff.

"Ich wurde wieder gepackt und wie eine Stoffpuppe durch die Luft geschleudert, aber in Richtung Ufer, was ein Geschenk des Himmels war", erinnerte sich Roland zurück. Dort konnte er sich in Sicherheit bringen.

Roland wurde mit schweren Verletzungen in das Mtendere Mission Hospital im nahe gelegenen Dorf Chirundu gebracht. Er hatte eine zehn Zentimeter lange Wunde am Bauch, eine Oberschenkelverletzung und weitere Wunden erlitten.

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"Sobald wir ankamen, war dieses kleine afrikanische Krankenhaus sofort zur Stelle. Ohne lange zu überlegen, brachten sie mich in den OP-Saal, um meine Wunden zu versorgen", sagte Roland.

"Hätten sie nicht so schnell gehandelt, wäre es sehr wahrscheinlich gewesen, dass eine Sepsis eingesetzt hätte, die tödlich hätte enden können."

Roland zusammen mit seiner Frau Shirley auf einem Foto, das vor dem Unglück aufgenommen wurde.
Roland zusammen mit seiner Frau Shirley auf einem Foto, das vor dem Unglück aufgenommen wurde.  © Facebook/Shirley Cherry

Später wurde Roland in die Milpark-Klinik in Johannesburg gebracht, wo er sechs Operationen über sich ergehen lassen musste. "Was mich bei dieser Nahtoderfahrung am meisten beeindruckt hat, war die Freundlichkeit von Fremden", so der Engländer.

Als Dankeschön für die Erstbehandlung in Chirundu, die Roland das Leben rettete, will er nun 20.000 Pfund (entspricht ungefähr 24.000 Euro) sammeln. Davon könnte sich das Krankenhaus dringend benötigte medizinische Geräte kaufen.

Titelfoto: Facebook/Shirley Cherry, Fernando Vergara/AP/dpa

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