Kult-Bodyguard leidet unter Chemo-Folgen: Jetzt wurde erneut ein Tumor gefunden
Hamburg - Vor ein paar Wochen verkündete Eddy Kante auf Instagram, "krebsfrei" zu sein, wirklich fit ist der ehemalige Bodyguard von Udo Lindenberg (79) aber noch nicht, wie er im TAG24-Interview verrät. Die Nachwirkungen der monatelangen Chemotherapie machen dem 65-Jährigen zu schaffen. Zudem wurde erneut ein Tumor bei ihm gefunden, der vielleicht wieder operiert werden muss.
Alles in Kürze
- Eddy Kante leidet unter Chemo-Folgen
- Neuer Tumor bei Eddy Kante gefunden
- Kante muss ins Krankenhaus
- Chemotherapie hat Halsschleimhäute verbrannt
- Kiez-Touren helfen Kante bei Genesung

"Jetzt muss ich bald wieder ins Krankenhaus, die haben was im Kopf gefunden." Anfang Juni ist der Termin in der Neurochirurgie des Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE).
"Dann geht das Ganze wieder von vorne los", so Eddy, der gerade erst einen zweijährigen Kampf gegen Nasenrachenkrebs überlebt hat. Zwar gehen die Ärzte davon aus, dass der gefundene Tumor gutartig ist, dennoch gehe ihm "der Arsch schon ein bisschen auf Grundeis".
Es sei schwer zu beschreiben, was in ihm vorgeht: "Ich sage es mal so: Ich kann heute anders damit umgehen", so der 65-Jährige.
"Wenn es so läuft wie bei der letzten OP – da haben sie mir den Schädel aufgemacht, den Tumor herausgeholt und wieder zugemacht – dann ist das okay", so Eddy, der sich damit auf seine erste OP 2023 bezieht, als ihm schon einmal ein gutartiger Tumor entfernt werden musste.
Dabei war als Zufallsbefund überhaupt erst die Krebserkrankung festgestellt worden. Zum ersten Mal hatte der Kult-Bodyguard darüber am Rande eines Charity-Events mit TAG24 gesprochen. Damals sagte der Wahl-Hamburger, dass er sich vom Krebs nicht das Leben bestimmen lassen will. Wie ist es rund zwei Jahre danach?
"Teils, teils", so Eddy. "Manche Dinge bestimmt der Krebs automatisch. Gerade am Anfang, als das mit dem Essen so schwierig war – da ging gar nichts." Durch die Chemotherapie sind die Halsschleimhäute des 65-Jährigen "alle verbrannt". Teilweise konnte Eddy ohne einen Schluck Wasser nicht mal reden.
Neun Monate musste Eddy Kante durch einen Zugang im Oberarm künstlich ernährt werden. "Das war das Schlimmste. Aber der Pflegedienst 'Goldbach' war der Wahnsinn: Jeden Abend kamen sie zu mir."
Eddy Kante schwärmt von der Olivia-Jones-Familie: "Das hält mich aufrecht"

Jetzt, wo er "krebsfrei" ist (und hoffentlich auch bleibt), gehe es in Mini-Schritten wieder bergauf. "Der Geschmackssinn kommt langsam zurück." In den letzten zwei Monaten habe er sogar sechs Kilo zugenommen, zuvor hatte er durch die Chemotherapie 45 Kilo abgenommen.
"Das mit dem Trinken ist auch besser geworden. Wenn ich jetzt zehn Minuten rede, wird der Mund zwar trocken – aber ich kann wieder durchquatschen." Wichtig für seine Kiez-Touren, die er als Teil der Olivia-Jones-Familie seit Mitte vergangenen Jahres wieder gibt. "Da hab ich jetzt immer eine Flasche Wasser dabei", sagt er.
Teil der Kiezgemeinschaft zu sein, bedeute ihm sehr viel. Gerade in dunkleren Phasen – "die es natürlich auch gibt, das kennt jeder, der mit dieser Krankheit lebt" – sei diese eine willkommene Ablenkung.
"Das hält mich aufrecht. Anfangs war es eine Tour pro Woche. Jetzt bin ich wieder voll dabei: Donnerstag, Freitag, Samstag – manchmal auch Sonntag. Wie früher. Allein, dass sie mich wieder aufgenommen haben, ist großartig."
Die Kiez-Familie rund um Olivia Jones (55) habe ihn auch während seiner Auszeit unterstützt: "Das gibt mir richtig viel", sagt er. "Auch weil ich das Tourleben mit Udo [Lindenberg] wie Sau vermisse. Hier bin ich wieder Teil von etwas." Und: "Es klingt vielleicht komisch, aber ich unterhalte gern Menschen. Ob mit meiner großen Klappe oder wie auch immer, das macht einfach Spaß."
Für die Zukunft wünscht sich Eddy Kante, "wieder so fit werden wie früher". Ein Lichtblick: Er darf wieder "pumpen". "Vorher ging nur Cardio. Jetzt kann ich auch wieder Gewichte stemmen, was ich echt vermisst habe."
Ein Erfolgserlebnis hatte Kante schon am Wochenende: "Ich war mit meiner Freundin in St. Peter-Ording. Ich hab seit Jahrzehnten Drachen – mein größter ist sechs Quadratmeter, der kleinste 1,5. Den hab ich steigen lassen. Ging nur zehn Minuten, aber ich war glücklich."
Titelfoto: Tag24/Madita Eggers