"Icke" wird politisch: Football-Experte spricht über Panzerlieferung, Tempolimit und ChatGPT

München/Berlin - Eigentlich kennt man Christoph Dommisch (36) vor allem als "Netman" unter dem Spitznamen "Icke" aus den ProSiebenSat.1-US-Sportsendungen wie "ranNFL". Doch der Mann kann auch Politik.

In dem Podcast "Apokalypse & Filterkaffee" sprechen für gewöhnlich Micky Beisenherz und ein wechselnder Gast über aktuelle Nachrichten-Themen.
In dem Podcast "Apokalypse & Filterkaffee" sprechen für gewöhnlich Micky Beisenherz und ein wechselnder Gast über aktuelle Nachrichten-Themen.  © Screenshot/PocketCast/Privat

"Kannte @Icke41 bislang nur als Sportexperten. Hier hat er mich als politischen Menschen überrascht und überzeugt", schreibt TV-Autor und Moderator Micky Beisenherz (45) als Reaktion auf Twitter.

Aber was war eigentlich geschehen? In dem Podcast "Apokalypse & Filterkaffee", bei dem der Host sich mit wechselnden Gästen über aktuelle Themen aus Politik, Gesellschaft und Sport unterhält, war "Icke" eingeladen.

Da Beisenherz selbst - eigentlicher Stamm-Host - aktuell in Australien ist, übernahm wie gewohnt der Journalist Markus Feldenkirchen (47) das Mikrofon für den lockeren Themen-Talk mit Christoph Dommisch am Dienstag.

Provokation in Café: Frau bedrängt Alec Baldwin
Unterhaltung Provokation in Café: Frau bedrängt Alec Baldwin

"Er ist, das kann man ohne jeden Zweifel sagen, der Mann mit den schönsten Haaren im deutschen Fernsehen und der aktuell wohl größte Sympathieträger der Stadt Berlin - Längen vor Franziska Giffey jedenfalls", stellte Feldenkirchen den Wahl-Münchner vor.

Seine Affinität zur Politik, die auch in seinem Twitter-Profil vermerkt ist, führt Dommisch auf eine unsportliche und schüchterne Jugendzeit zurück, in der er eher zurückgezogen Bundestagsdebatten im Fernsehen verfolgte: "Richtig nerdig."

In der Dienstagsausgabe sprachen die beiden über Themen wie Panzerlieferungen, Tempolimit, Karl Lauterbach, die OpenAI-Kommunikationssoftware ChatGPT und - wie sollte es auch anders sein - das NFL-Phänomen Brock "Mr. Irrelevant" Purdy und den Super Bowl.

Christoph Dommisch: "Natürlich ist es cool, mit dem Auto schneller als 120 zu fahren"

Länger im Thema Politik als sportverrückt: Moderator Christoph "Icke" Dommisch (36) zeigt sich im Podcast von einer neuen Seite.
Länger im Thema Politik als sportverrückt: Moderator Christoph "Icke" Dommisch (36) zeigt sich im Podcast von einer neuen Seite.  © Georg Wendt/dpa

Dabei versucht Icke beispielsweise aus dem Verhalten und den Aussagen von Bundeskanzler Olaf Scholz (64, SPD) dessen nächste Schritte abzuleiten.

"Mit seinen Äußerungen, dass er darauf wartet, dass die USA ihre Panzer freigeben, dann würden wir nachziehen, macht er eigentlich klar, dass er innerlich - ohne, dass wir das wissen - schon eine Entscheidung gefällt hat", so der 36-Jährige.

Beim Thema Tempolimit zeigt er sich offen: "Ich würde sagen, das Tempolimit ist eine Sache, die überfällig ist." Doch es bestehe ein Unterschied zwischen Theorie und Praxis. Pflichtbewusste Menschen könne man damit ohne Umstände "einsammeln", aber: "Die Leute, die darauf scheißen, werden es (schneller fahren) ja doch tun."

Jana Wosnitza von Schicksalsschlag erschüttert! Schuld war der Krebs
Unterhaltung Jana Wosnitza von Schicksalsschlag erschüttert! Schuld war der Krebs

Er zeigt dafür zumindest eine Spur Verständnis. "Wenn wir mal alle in uns ehrlich reinhören: Natürlich ist es cool, mit dem Auto schneller als 120 zu fahren."

Interessant sind seine Ansichten zu der künstlichen Intelligenz "ChatGPT". Der Chatbot, der inzwischen selbst die Abschlussprüfungen an renommierten Universitäten bestehen würde, wäre ein klares Signal an die Berufe der Zukunft.

"Für Arbeiten, die jetzt noch Menschen erledigen, Pressemitteilungen schreiben und so weiter, wird es irgendwann Chatbots geben. Sprich: Ist die Anforderung, die die Universität an den Studierenden stellt, ist die in zehn, zwanzig Jahren noch die, die wir von uns Menschen erwarten?"

Die Arbeit für Football-Moderatoren im deutschen Fernsehen könne er jedoch nicht übernehmen. Außer: "Wenn er nicht Hochdeutsch [spricht], sondern bisschen 'berlinert', dann sind wir im Geschäft."

Titelfoto: Montage: Georg Wendt/dpa + Screenshot/PocketCast/Privat

Mehr zum Thema Unterhaltung: