Christina Block vor Gericht: Darum geht's im Kindesentführungs-Prozess

Hamburg - Der Prozess um Christina Block (52) und den früheren Sportmoderator Gerhard Delling (66) ist gestartet.

Die Angeklagte Christina Block (52) muss sich vor Gericht verantworten.  © Georg Wendt/dpa

Die Vorbereitungen zu dem Prozess laufen seit Monaten, so Gerichtssprecherin Marayke Frantzen. "Wir sind ein großes Gericht und einiges gewöhnt, aber das ist eine andere Liga."

Block wird vorgeworfen, gemeinsam mit einem 63-Jährigen den Auftrag erteilt zu haben, zwei der vier gemeinsamen Kinder von ihr und Stephan Hensel (60) gewaltsam ihrem Ex-Mann zu entziehen. Die Anklage lautet auf gemeinschaftliche schwere Entziehung von Minderjährigen in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung und Freiheitsberaubung.

Delling soll die Anreise von Block zu ihren Kindern, die von Dänemark nach Baden-Württemberg gebracht wurden, sowie die Rückreise koordiniert haben. Daher ist der 66-Jährige wegen Beihilfe angeklagt.

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Block wird von den Rechtsanwälten Otmar Kury (68) und Ingo Bott (42) verteidigt, die zwei unterschiedliche Varianten erzählen.

"Verantwortlich dafür war eine Gruppe von Personen, die zuvor Sicherheitsdienstleistungen für das Unternehmen der Familie Block erbracht hatte", ließ Bott mitteilen.

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Christina Blocks Verteidigung beschuldigt die verstorbene Großmutter

Gerhard Delling (66) sitzt zusammen mit Christina Block (52) auf der Anklagebank.  © Georg Wendt/dpa

Es spreche viel dafür, dass es der Gruppe darum gegangen sei, Geschäfte mit Christina Blocks Hoffnung und ihren Ängsten zu machen.

Kury beschuldigt Blocks Mutter, Christa Block (†82), die rund fünf Monate vor der Tat verstorben ist.

"Nach den durch Frau Block und mich geführten Ermittlungen wurde festgestellt, dass die Großmutter, die ihre Enkel liebte, und unter der rechtswidrigen Entführung der beiden Enkel schwerste, psychische Schäden erlitten hatte, den Auftrag wohl erteilt hatte, die Kinder aus Dänemark wieder zurückzuholen", so Kury in einer Mitteilung.

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Neben der Tochter des Block-House-Gründers Eugen Block (84) und Delling müssen sich fünf weitere Angeklagte vor Gericht verantworten.

Hensel hat angekündigt, den Prozess persönlich verfolgen zu wollen. Die gemeinsame Tochter will laut NDR-Informationen vor Gericht gegen ihre Mutter aussagen.

So schildert die Staatsanwaltschaft die Tat in der Silvesternacht

Theodor (11) und Klara (14) leben bei ihrem Vater Stephan Hensel in Dänemark.  © IMAGO / Eventpress

In der Silvesternacht sollen laut Hamburger Staatsanwaltschaft mindestens fünf Männer Blocks Ex-Mann, der damals 13-jährigen Tochter sowie dem 10-jährigen Sohn aufgelauert haben.

Sie sollen Hensel zusammengeschlagen und die Kinder in ein Auto gezerrt haben. Anschließend seien die Täter laut der dänischen Polizei in zwei Autos geflüchtet.

Vor der Grenze zu Deutschland sollen die Täter die Fahrzeuge ausgetauscht haben und den Weg nach Baden-Württemberg mit einem Wohnmobil fortgesetzt haben.

Zwei Tage nach der Ankunft der Kinder, am 2. Januar 2024, sei Christina Block bei ihnen eingetroffen.

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