Dieter Bohlen kritisiert Merz und lobt Trump: "Er hat eine Vision"

Hamburg - Dieter Bohlen (71) ist von Bundeskanzler Friedrich Merz (70, CDU) enttäuscht, verzweifelt am System und lobt die Durchsetzungskraft des US-Präsidenten.

Dieter Bohlen (71) kritisiert Friedrich Merz (70), weil er sich nicht durchsetzen könne.  © Christoph Soeder/dpa

Dass Bohlen einer ist, der kein Blatt vor den Mund nimmt, ist auch Dank seiner Rolle als DSDS-Juror allseits bekannt. Jetzt hat sich der Komponist im Gespräch mit der BILD zur Politik geäußert und zum Rundumschlag ausgeholt.

Gerade von Friedrich Merz ist der 71-Jährige enttäuscht. "Vieles wurde versprochen und nicht gehalten, teilweise gab es sogar eine Rolle rückwärts, weil der kleinere Koalitionspartner alles anders sieht. Im Wahlkampf haben sich CDU und SPD beschimpft wie die Kesselflicker und auf einmal machen sie eine Koalition. Wie soll das funktionieren?", so der Sänger.

Merz müsse "auch mal auf den Tisch hauen". Es könne nicht sein, dass sich die SPD immer durchsetze.

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"Wir haben immer weniger Wettbewerb und immer mehr Planwirtschaft. Bei der EU wurden 20 Millionen Wörter für neue Regulierungen geschrieben. So ein System kann nicht funktionieren. Der Mittelstand wird nur noch drangsaliert", schimpft der Produzent.

Donald Trump kommt bei Bohlen hingegen deutlich besser weg. "Ich finde vieles an ihm nicht gut, vor allem, dass er oft nur für sich selbst handelt. Aber was ich gut finde: Er handelt überhaupt. Er hat eine Vision und setzt diese mit aller Macht durch. Bei Merz ist vieles gut gemeint, aber er kann sich nicht durchsetzen", urteilt der Sänger.

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Dieter Bohlen: "Wir locken Leute an, die gar nichts können"

Vor der Wahl soll Friedrich Merz (70) mehrfach mit Dieter Bohlen (71) telefoniert haben.  © Michael Kappeler/dpa

Im Ausland erlebe er es oft, dass die Leute über Deutschland den Kopf schütteln. "Sie fragen mich: Was macht ihr da politisch? Früher waren wir Exportweltmeister. Heute haben wir keine Regierung, sondern eine Blockierung", so Bohlen.

In der Wirtschaft hätte man an Innovation eingebüßt. "Die Chinesen bauen bessere Autos. Wenn wir E-Autos fördern, fördern wir eigentlich chinesische Autos, die hier halb so viel kosten. KI? Passiert nur in Amerika und China", sagt der Juror.

Um Deutschland wieder auf Kurs zu bringen, bräuchte es laut Bohlen mehr Freiheit und Wettbewerb, dafür weniger Regulierungen.

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"Die Guten müssen gern hierbleiben, nicht wegen einer Wegzugssteuer. Wir locken Leute an, die gar nichts können, und die wir am Ende pensionieren müssen. Und wir haben ein Sozialsystem, bei dem manche sagen: Es lohnt sich nicht mehr zu arbeiten", so der 71-Jährige weiter.

Selbst mit anpacken möchte er aber nicht. Jeden Tag würden ihm irgendwelche Menschen sagen, dass er in die Politik gehen solle.

"Aber ich wäre der unglücklichste Mensch. Du wirst den ganzen Tag angegriffen, egal was du sagst. Ich beneide unsere Politiker nicht", gibt er offen zu.

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