Harvey Weinstein ins Krankenhaus eingeliefert: Sprecher wirft Gefängnisinsel Misshandlung vor
New York (USA) - Die zahlreichen Vorwürfe gegen ihn hatten 2017 die MeToo-Bewegung ausgelöst. Nun ist Hollywood-Mogul Harvey Weinstein (72) aus dem Gefängnis wieder ins Krankenhaus verlegt worden.
Wie People berichtet, wurde der 72-Jährige wegen besorgniserregender Blutwerte wieder in ein Krankenhaus verlegt.
Weinstein soll nun so lange im Bellevue Hospital in Manhattan verbleiben, bis sich sein Zustand wieder stabilisiere.
Gegenüber dem Personal der New Yorker Gefängnisinsel Rikers Island machte Weinsteins Anwalt Imran Ansari schwere Vorwürfe. Der 72-Jährige werde dort aufgrund "unmenschlicher Bedingungen" nicht angemessen medizinisch behandelt, sagte Ansari.
Im Oktober wurde publik, dass Weinstein an einer Krebserkrankung leide. Durch die chronische myeloische Leukämie habe sich sein Gesundheitszustand rapide verschlechtert.
Rikers Island soll nach dem Gesetz der Stadt New York bis 2027 geschlossen werden. Erst kürzlich hatte ein Richter die problematische Gefängnisinsel aufgrund der "erbärmlichen Zustände" unter Bundesverwaltung gestellt.
Sprecher von Harvey Weinstein spricht von "grausamer und ungewöhnlicher Bestrafung"
"Herrn Weinstein, der an einer Reihe von Krankheiten leidet, darunter Leukämie, wurde die medizinische Versorgung vorenthalten, die jemand in seinem Gesundheitszustand verdient, ob Häftling oder nicht", sagte Weinstein-Sprecher Juda Engelmayer gegenüber People.
"In vielerlei Hinsicht stellt diese Misshandlung eine grausame und ungewöhnliche Bestrafung dar", so Engelmayer.
Weinstein wurde 2020 in einem historischen Prozess wegen Sexualdelikten zu 23 Jahren Haft verurteilt. Mehr als 80 Frauen hatten dem mächtigen Filmproduzenten sexuelle Übergriffe vorgeworfen und damit die globale MeToo-Bewegung maßgeblich ins Rollen gebracht.
Im April 2024 wurde das Urteil allerdings aufgehoben und der Prozess neu aufgerollt. Gleichzeitig wurde Weinstein in Los Angeles jedoch für ähnliche Taten verurteilt, weshalb er weiterhin im Gefängnis sitzt.
Weinsteins gesundheitlicher Zustand hatte bei Gerichtsanhörungen bereits mehrfach für Diskussionen gesorgt - auch weil der 72-Jährige bei den Terminen im Rollstuhl saß oder teilweise gar nicht erscheinen konnte.
Titelfoto: Jeenah Moon/POOL Reuters/AP/dpa