"Mauermörder" und "Menschenfeinde" bei Markus Lanz: Ist Beatrix von Storch eine Informantin?

Hamburg - Am Mittwochabend saßen in der ZDF-Runde zwei Politikerinnen nebeneinander, die nach Aussage von Markus Lanz (56) "unterschiedlicher nicht sein könnten". Bereits nach wenigen Sekunden wurde deutlich, was der Moderator damit meinte.

Moderator Markus Lanz (56, v.l.n.r.) debattierte am Mittwochabend mit der Linken-Vorsitzenden Ines Schwerdtner (36) und AfD-Politikerin Beatrix von Storch (54).  © ZDF/Cornelia Lehmann

Die Fehde zwischen Beatrix von Storch (54, AfD) und Ines Schwerdtner (36, Linke) begann bereits vor Beginn der Talkshow, denn einen Handschlag zwischen AfD- und Linken-Politikerin habe es zur Begrüßung schon mal nicht gegeben.

Von Storch erklärte: "Ich habe gegrüßt, ich habe aber keinen Gruß zurückerhalten und habe deshalb auch nicht zum x-ten Mal die Hand gereicht, weil ich weiß, dass sie mir die nicht reicht." Schwerdtner begründet ihre Verweigerung mit der "menschenverachtenden Politik" der AfD: "Da ist bei mir die Grenze."

Obwohl die stellvertretende AfD-Fraktionsvorsitzende gut ohne Händedruck von Frau Schwerdtner leben könne, sehe sie in der ausbleibenden Gestik eine "Verweigerung des Diskurses" - einen Austausch, denn die Linken-Vorsitzende jedoch gar nicht zu suchen scheint: "Sie wollen Menschen an der Grenze erschießen, da können Sie mir doch nicht sagen, dass Sie menschenfreundliche Politik machen."

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Hat da jemand "an der Grenze erschießen" gesagt? Diesen Satz nutzte von Storch als Steilvorlage, um nur wenige Augenblicke später mehrfach darauf hinzuweisen, dass die heutige Linkspartei mit der SED zu DDR-Zeiten "rechtsidentisch" sei. Mit Schwerdtner sitze neben ihr somit eine Vertreterin der "Mauermörder-Partei".

Schwerdtner konterte: "Wenn wir so auf dem Niveau anfangen würden, kann ich auch sagen: Ihr Großvater war Finanzminister unter Hitler."

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Die beiden Politikerinnen werden in diesem Leben wohl keine Freunde mehr.  © ZDF/Cornelia Lehmann

Beatrix von Storch als Informantin für die USA unterwegs?

Von Storch hat bei Lanz zugegeben, Informationen an die US-Regierung zu liefern.  © ZDF/Cornelia Lehmann

Nach dieser Debatte im Kindergarten-Stil sorgte die AfD-Politikerin dann für helle Aufregung bei Lanz und Co., als ihre jüngste USA-Reise zur Sprache kam. Dort soll von Storch die Namen jener EU-Politiker an die US-Regierung verraten haben, die sich für den "Digital Services Act" aussprechen.

Dieses seit Anfang 2024 geltende EU-Gesetz, das Hass und Hetze in den sozialen Medien bekämpfen soll, betrachte US-Präsident Donald Trump (79) nämlich als "Handelshemmnis", sagte von Storch.

Lanz hakte nach: "Sie wurden gebeten, die Namen derer zu liefern, die dafür sind?" Von Storch bejahte indirekt: "Wir sind auf jeden Fall im guten Gespräch. Ich liefere denen die ganze Zeit Informationen." Lanz reagierte fassungslos: "Im Ernst jetzt?!"

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Anschließend versuchte von Storch ihre Aussagen etwas zu beschwichtigen, sie habe lediglich "Gespräche" geführt, in denen es nicht nur um Namen von Politikern gegangen sei. Für Lanz war die Angelegenheit dort jedoch schon klar: "Was ist das für Sie? Denunziantentum?"

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