Mit Tomaten beworfen: Demo gegen Faisal Kawusi, der stellt sich barfuß
Oldenburg/Köln - Bei einem Auftritt des Programms "Politisch Inkorrekt" von Faisal Kawusi (30) in Oldenburg gab es eine Demo gegen die Relativierung von sexueller Gewalt. Kawusi stellte sich den Demonstranten - und zwar barfuß.

Wie die Demonstrierenden mitteilten, waren circa 60 von ihnen vor Ort, um ein Zeichen gegen sexuelle Gewalt und die Relativierung dieser zu setzen.
Nach seinem vermeintlichen "Witz" zum Thema K.-o.-Tropfen als Antwort auf den Kommentar von Silvi Carlsson (30) hat Faisal Kawusi (30) sehr viel negative Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Zwar entschuldigte er sich öffentlich bei "stern TV", doch kurz darauf äußerte er sich wieder über Silvi Carlsson auf Instagram.
Er riet ihr zu einer Therapie, da sie die Wut gegen den Täter von damals auf ihn übertragen würde. Die 30-Jährige stellte deswegen die Fragwürdigkeit seiner Entschuldigung infrage, vor allem da er sich erst nach dem TV-Auftritt auch bei ihr entschuldigte.
Trotz der vielen negativen Gegenreaktionen steht Kawusi für die Aussage, dass Humor alles dürfe. Außerdem sei er gegen die "cancel culture", die auch Joyce Ilg (38) und Luke Mockridge (33) zu spüren bekamen.
Die Demonstranten in Oldenburg stellten sich ganz klar gegen den Kölner Comedian und gegen seine Show. "In seinen Shows fällt Kawusi mit sexistischen Aussagen und der Verherrlichung von sexualisierter Gewalt an Minderjährigen auf (ein Video davon postet er sogar am 7. März auf seinem Instagram Kanal)", schrieben sie in einem Instagram-Post.
Durch den Protest wollen sie sich für Betroffene, wie zum Beispiel Silvi Carlsson, aussprechen.
Auf Instagram positioniert sich die Antifa Oldenburg klar gegen Sexismus
Faisal Kawusi zeigt sich auf Instagram als Opfer

Komplett barfuß stellt sich Kawusi nach seiner Show den Demonstranten. Für ihn sei das ein Zeichen des Friedens, wie er auf Instagram betonte. Seine Berater hätten ihm zwar geraten, nach der Show mit "einem Trick abzuhauen", jedoch wollte er "sich nicht verstecken", wie er auf Instagram erklärte.
Was die Demonstrierenden dazu sagen? "Das ist doch nur Selbstinszenierung, du bist doch nur hier für die Pressebilder."
Auch vor den Protestierenden entschuldigtE sich der 30-Jährige nochmals und gibt ihnen mit ihren Aussagen recht.
"Das war keine Kunst von meiner Seite. Das war einfach falsch. Und dafür möchte ich mich auch bei euch entschuldigen", so der Comedian. "Es ist auch meine Meinung - wir leben in einer sexistischen Gesellschaft", fügte er noch hinzu.
Außerdem behauptete er, die Demonstranten hätten Tomaten auf seine Zuschauer geworfen, was er nicht in Ordnung fand. In seiner Instagram-Story witzelte er "die hätten Spargel werfen sollen", da Tomaten ja aus Mittel- und Südamerika kämen.
Faisal Kawusi teilte ein Video des Vorfalls auf Instagram
"Liebe ist stärker als Hass", schrieb der 30-Jährige auf Instagram. Ob er weiterhin der "cancel culture" standhalten kann, wird sich zeigen. Sat.1 wird auf jeden Fall nicht mehr mit ihm arbeiten, denn in der Vergangenheit fiel er schon mit Rassismus gegenüber Motsi Mabuse auf.
Titelfoto: Montage/Screenshot/Instagram/faisal.kawusi, Screenshot/Instagram/antifainfool