Berlin/Elmshorn - Neben Glitzer, Glam und Schlagzeilen ging es vergangenes Wochenende bei "Ein Herz für Kinder" vor allem um eines: den guten Zweck. Genderfluid-Model Felix Nieder (30) erklärte gegenüber TAG24, warum ihm die Teilnahme bei der Spendengala besonders wichtig war.

Nicht nur als Telefonist wurde Felix Nieder eingeladen, wie er im Gespräch verriet. Gemeinsam mit "Germany's Next Topmodel"-Gewinnerin Kim Hnizdo (27) war der 30-Jährige Teil der Backstage-Show des jährlichen ZDF-Spendenformats.

Unabhängig vom Blitzlichtgewitter war dem Model vor allem eines wichtig: die dadurch gewonnene Reichweite richtig zu nutzen.

"Ich habe mir lange Gedanken gemacht, wie ich ein Statement setzen möchte. Ich wollte gerade an diesem Abend sehr genderfluid kommen. Denn für mich ist es wichtig, gerade diverse Kinder zu repräsentieren", erklärte er und entschied sich schließlich für einen ausladenden nachtblauen Glitzer-Tüllrock von Dawid Tomaszewski, um damit alle Blicke auf dem roten Teppich auf sich zu ziehen.

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Und besonders die kleinen Teilnehmer schien der glamouröse Look zu begeistern. Kurz vor Beginn der Backstage-Show habe ihn ein etwa zehn bis zwölfjähriger Junge abgepasst und gesagt: "Wow, du siehst aber toll aus. Das ist ein ganz cooles Outfit." "Das hat mir einfach wieder gezeigt, das Kinderseelen rein sind und wir erst später durch Gesellschaft, Job, Schule oder Wirtschaft geprägt werden", so Nieder.

"Gerade, wenn so viele Kinder bei einer Sendung zuschauen, muss man einfach ein Statement setzen und zeigen: Ihr dürft so sein, wie ihr wollt", betont der Autor von "Als mein schwules Ich starb". "Keinem Kind soll das widerfahren, was meinem zwölfjährigen Ich passiert ist. Egal welches Geschlecht, egal ob schwul, lesbisch - niemand soll sich diskriminiert fühlen."

Auch Moderatorin Cathy Hummels (35), die selbst seit Jahren viel Cybermobbing über Instagram erfährt, sprach sich für die "genderfluide Mission" des 30-Jährigen aus und betonte: "Ich bekomme richtig Gänsehaut."

Was ihn bei seinem "Ein Herz für Kinder"-Auftritt neben den insgesamt etwas über 21 Millionen Euro eingenommenen Spenden und der Art und Weise, wie Kinder denken, sehen und fühlen, am meisten berührte, sei die Begegnung mit der Holocaust-Überlebenden, Margot Friedländer (102) gewesen, die von Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD) an diesem Abend das "goldene Herz" überreicht bekam.

"Sie erzählte mir von früher, als homosexuelle Menschen verfolgt und ermordet wurden. Das hat mich so bewegt, weil es auch heute noch passiert in manchen Ländern", so der Elmshorner im TAG24-Gespräch.

"Ich habe große Sorge, dass sich das wiederholt. In Deutschland ist die Gefahr auch groß, gerade durch die AfD. Wer weiß, ob durch Cybermobbing nicht irgendwann wieder Morde entstehen", offenbarte er seine größte Angst.

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Neben diversen Fernsehauftritten möchte Nieder sein Anliegen auch direkt an die Regierung tragen und setzt sich deshalb besonders in seiner Heimat Schleswig-Holstein politisch für Diversität und Akzeptanz an Schulen ein.

Tim Maximilian Kampmann beispielsweise, besser bekannt als Twenty4Tim (23), steuert 50.000 Euro aus eigener Tasche hinzu. Rapperin Katja Krasavice (27) gab auf Instagram bekannt, bisher sogar 150.000 Euro an "Ein Herz für Kinder" gespendet zu haben.

Model Felix Nieder saß den ganzen Abend über fleißig am Telefon, um auch den kleinsten Cent im Sinne der Kinder entgegenzunehmen.

Mit allen eingegangenen Anrufen sammelte er etwa 2000 Euro für medizinische Forschungsprojekte, Schul- und Kita-Ausstattungen und die Überlebenssicherung für Kinder in Kriegs- und Katastrophengebieten.