Rassismus-Vorwürfe: Monika Gruber veröffentlicht Klartext-Schreiben

München - Die Kabarettistin Monika Gruber (52) hat Kritik an ihrem Buch erneut klar zurückgewiesen.

Monika Gruber (52) sah sich wegen ihres Buches mit Rassismus-Vorwürfen konfrontiert.
Monika Gruber (52) sah sich wegen ihres Buches mit Rassismus-Vorwürfen konfrontiert.  © Matthias Balk/dpa

"Satire duldet weder Zensur noch erfordert sie eine Entschuldigung", heißt es in einer Erklärung, die ihr Anwalt Ben M. Irle am Donnerstag im Namen Grubers und ihres Co-Autors Andreas Hock (49) verbreitete.

Gruber zieht in ihrem Buch "Willkommen im falschen Film" über eine mit Klarnamen genannte Nutzerin der Plattform X (vormals Twitter) her, die davor gewarnt hatte, rechtsextreme Frauen unterwanderten "die textile Hobbyszene", und dazu aufgerufen hatte, sich genau anzuschauen, wer welche Angebote zum Stricken macht.

Das sei Schwachsinn und die Bloggerin Roma Maria Mukherjee eine Tugendwächterin, heißt es im Buch. Was eine Frau dieses Namens in der textilen Hobbyszene treibe, sei ein Rätsel, Gruber habe sie "eher beim tantrischen Shakren-Turnen [sic] oder einem veganen Urschrei-Seminar verortet".

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Mukherjee hatte daraufhin öffentlich gemacht, dass sie die Passage als beleidigend, rassistisch und ehrverletzend empfinde.

Monika Gruber: Keine rechtliche Verpflichtung für Anpassung des Buches

Gruber sieht ihre Aussagen von der Kunst- und Meinungsfreiheit gedeckt.
Gruber sieht ihre Aussagen von der Kunst- und Meinungsfreiheit gedeckt.  © Peter Kneffel/dpa

Grubers Anwalt sprach nun von einem "völlig irrationalen und in weiten Teilen unsachlichen sowie durch Hassrede geprägten Shitstorm, der Satire bewusst missversteht und sich gezielt gegen die grundrechtlich geschützte Kunstfreiheit richtet".

Er nannte die Kritik "scheinheilig". "Satire darf überspitzen, ins Lächerliche ziehen und anprangern und damit erst recht öffentlich geäußerten Positionen den Spiegel vorhalten", heißt es in dem Anwaltsschreiben. "Wer das nicht erträgt, sollte den öffentlichen Diskurs schlichtweg meiden."

Genau das habe die "im Buch genannte Bloggerin" aber nicht getan - im Gegenteil. Sie müsse "sich den Vorwurf gefallen lassen, vorwiegend die eigene Reichweite steigern zu wollen".

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"Monika Gruber und Andreas Hock distanzieren sich von Diskriminierung, Rassismus und Ausgrenzung und haben sich in ihrem Buch ebenso wenig rassistisch geäußert wie auch die Rechte von Personen verletzt", betonte ihr Anwalt.

Auf Wunsch des Piper Verlages habe die Neuauflage des Buches, die an diesem Freitag erscheinen sollte, "lediglich geringe Anpassungen erfahren, ohne hierbei jedoch in den satirischen Gehalt des Werkes einzugreifen".

Es gebe keine rechtlichen Verpflichtungen für die Anpassungen, heißt es in dem Anwaltsschreiben. Diese seien nur vorgenommen worden, "um die anhaltenden Diskussionen zu beruhigen".

Titelfoto: Matthias Balk/dpa

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