"Queer Crimes" mit Princess Charming widmet sich brutaler Mordserie

Leipzig - Juristin Irina Schlauch (32), bekannt aus der ersten Staffel der lesbischen Datingshow "Princess Charming", und Journalist Marvin Standtke klären in ihrem Podcast über Verbrechen aus der LGBTQIA+ Community auf. In dieser Woche beschäftigt sich das Duo mit den Morden des Fritz Haarmann von 1924.

In ihrem gemeinsamen Podcast "Queer Crimes" widmen sich Irina Schlauch (32) und Marvin Standtke Verbrechen aus der LGBTQIA+ Community.
In ihrem gemeinsamen Podcast "Queer Crimes" widmen sich Irina Schlauch (32) und Marvin Standtke Verbrechen aus der LGBTQIA+ Community.  © Bildmontage: Instagram/queercrimes_podcast

"Von mir wird man in Hundert Jahren noch sprechen", habe Haarmann nach seinen Morden in 1924 gesagt, so Schlauch.

99 Jahre später widmet das Crime-Duo die neunte Folge ihres Podcasts der skrupellosen Mordserie.

Im Frühjahr 1924 fanden Kinder die ersten Schädel seiner Opfer. Erst der vierte dieser Köpfe sollte in Hannover schließlich für Aufruhr sorgen und die Stadt in einen regelrechten "Hexenkessel" verwandeln.

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Wenig später fand man einen ganzen Sack voller menschlicher Gebeine. Wieder waren es Kinder, die die grausame Entdeckung machten.

In Zusammenarbeit mit der Universität Göttingen fanden die Ermittler heraus, dass die Schädel von jungen, männlichen Personen im Alter von 11 bis 21 Jahren stammen mussten.

Der Mord an jungen Männern war zur Zeit der Inflation und des gesellschaftlichen Chaos sehr ungewöhnlich. Die Opfer besaßen meist nichts, worauf es die Täter abgesehen haben könnten. Wieso also die grausamen Taten?

Wie die Polizei auf Haarmann stieß

In dieser Woche widmet sich das Crime-Duo der Mordserie von Fritz Haarmann.
In dieser Woche widmet sich das Crime-Duo der Mordserie von Fritz Haarmann.  © Screenshot/Instagram/irina.schlauch

Die Polizei habe vermutet, dass die Jungen Opfer "homosexueller Ausschweifungen" geworden sein mussten, wie "Queer Crimes" berichtete.

Da "widernatürliche Unzucht zwischen Männern" laut Paragraf 175 des Strafgesetzbuches zu diesem Zeitpunkt noch verboten war, überprüften die Beamten zunächst eine akribisch geführte Kartei, die alle Männer auflistete, die sich dessen schuldig gemacht haben könnten.

Auch der Name des schon mehrfach aus unterschiedlichsten Gründen vorbestraften Fritz Haarmann befand sich auf dieser Liste.

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Polizisten nahmen ihn ins Visier. Doch Haarmann, der neben seinen Tätigkeiten auf der Straße auch für die Polizei spioniert hatte, wog sich in Sicherheit.

Als er im Juni 1924 schließlich einen Jungen auf Revier schleppte, um ihn vor der Polizei bloßzustellen, und dieser erzählte, was Haarmann mit ihm gemacht hatte, wurden die beiden auf der Stelle verhaftet.

Zudem nahmen die Behörden die Aussage des Jungen auch prompt zum Anlass, um die Wohnung Haarmanns zu durchsuchen.

Insgesamt 27 Morde soll Fritz Haarmann begangen haben

Irina Schlauch und Marvin Standtke berichten in den Folgen detailliert und spannend von den Verbrechen.
Irina Schlauch und Marvin Standtke berichten in den Folgen detailliert und spannend von den Verbrechen.  © Screenshot/Instagram/marvinjetzt

"Diese Untersuchung ist dann erfolgreich", erklärt Schlauch. Die Beamten fanden Blutspuren an verschiedenen Gegenständen, unter anderem auch am Bett und an Küchenmessern.

Die Polizei steckte den Verdächtigen mit allen bereits gefundenen Objekten in eine Zelle, um ihn für ein Geständnis mürbe zu machen. Währenddessen tauchten immer mehr Teile der Leichen auf. Schon bald hatte Fritz Haarmann ganze acht Morde gestanden.

Eine groß angelegte Suchaktion entdeckte daraufhin eine riesige Menge menschlicher Knochen.

"Laut medizinischen Gutachten sind das vor allem die Unterschenkelknochen von 22 jüngeren männlichen Personen", berichtet Standtke.

Bis zu 4000 Vermisstenanzeigen aus dem In- und Ausland gingen in der Zeit bei der Polizei Hannover ein.

"Bis Ende Juli können die Ermittler 27 vermisste Personen gesichert als Opfer von Haarmann identifizieren" so Standtke.

Am 19. Dezember 1924 wurde der damals 45-jährige Friedrich Heinrich Karl Haarmann schließlich für schuldig befunden und zum Tode verurteilt.

Am 15. April des folgenden Jahres sprach er vor seiner Hinrichtung seine letzten Worte: "Auf Wiedersehen!"

Solltet Ihr mehr von spannenden "True Crime"-Geschichten hören wollen, findet ihr alle Folgen von "Queer Crimes" in der ARD Audiothek.

Titelfoto: Bildmontage: Instagram/queercrimes_podcast, Screenshot/Instagram/marvinjetzt

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