Good Bye, Harry: Der Prinz und seine Gattin verlassen Deutschland nach einer Woche

Düsseldorf - Eine Woche war Düsseldorf im Harry-und-Meghan-Fieber, jetzt sind die Invictus Games des britischen Prinzen zu Ende.

Prinz Harry (39) spracht bei der Abschluss-Show der Invictus Games in Düsseldorf.
Prinz Harry (39) spracht bei der Abschluss-Show der Invictus Games in Düsseldorf.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Prinz Harry (39) hat sich zum Abschluss der von ihm gegründeten Invictus Games für kriegsversehrte Soldatinnen und Soldaten bei Deutschland bedankt. Auf Deutsch sagte er am Samstagabend während der Abschluss-Show in der Düsseldorfer Merkur Spiel-Arena: "Vielen Dank an alle Düsseldorfer und vielen Dank an Deutschland für diese fantastischen Spiele."

Harrys Frau Meghan (42) saß im Publikum und mied die Bühne. Es war das erste Mal, dass die seit 2014 bestehenden Spiele in Deutschland stattfanden.

Sichtlich bewegt und einmal fast mit den Tränen kämpfend, berichtete Prinz Harry über Begegnungen mit einzelnen Teilnehmern. Viele der Athletinnen und Athleten hätten die "dunkelsten Orte" gesehen, die man sich vorstellen könne, sagte er. Dass es ihnen gelungen sei, nach ihren traumatischen Erlebnissen und Verletzungen wieder ins Leben zurückzufinden, sei ein Vorbild für die Welt.

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Die Organisatoren der Invictus Games hätten vielleicht die Plattform zur Verfügung gestellt, doch für die Magie hätten die Teilnehmer selbst gesorgt. Gegen Ende seiner Rede wiederholte er auf Englisch: "Germany, Thank you so much!"

Mehr als 500 Teilnehmer bei den Invictus Games

Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier war in der NRW-Landeshauptstadt zu Gast.
Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier war in der NRW-Landeshauptstadt zu Gast.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Bei der sechsten Ausgabe der Invictus Games waren seit vergangenem Sonntag mehr als 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 21 Ländern angetreten. Etwa 140 000 Menschen besuchten die Spiele, um sich die Wettkämpfe anzusehen.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (67) sprach insbesondere dem ukrainischen Team seinen "tiefen Respekt" aus. "Weil Russland am 24. Februar 2022 die Ukraine überfallen hat, werden auch in diesen Stunden und Minuten, in denen wir hier zusammenkommen, auf dem Schlachtfeld Soldaten bei der Verteidigung ihres Heimatlandes verwundet oder getötet", sagte er.

Unter dem Jubel Tausender Zuschauerinnen und Zuschauer versicherte Steinmeier: "Wir unterstützen die Ukrainerinnen und Ukrainer in ihrem heldenhaften Kampf, damit Putins Russland diesen Krieg nicht gewinnt." Er dankte Prinz Harry dafür, dass er als jemand, der selbst gekämpft habe, vor neun Jahren die Invictus Games ins Leben gerufen habe.

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Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (63) will den Rückenwind der Spiele für die Bundeswehr nutzen: "Es ist eine Chance und gleichzeitig eine Pflicht, jetzt weiterzumachen", sagte der SPD-Politiker.

Prinz Harry ruft Invictus Games ins Leben

Der britische Sänger Sam Ryder (34) sorgte für musikalische Unterhaltung in der Düsseldorfer Arena.
Der britische Sänger Sam Ryder (34) sorgte für musikalische Unterhaltung in der Düsseldorfer Arena.  © Rolf Vennenbernd/dpa

"Wir haben gesehen, welche Wirkung die Spiele haben. Wir haben Reichweite gehabt weit über den Kreis der Bundeswehr hinaus. Menschen haben in Deutschland wahrgenommen, dass Soldat-Sein eben nicht - wie einige Kritiker sagen - hier verherrlicht wird." Bei den Invictus Games gehe es auch nicht in erster Linie um Wettbewerb, sondern um Teamgeist und gegenseitige Unterstützung.

Der Düsseldorfer Oberbürgermeister Stephan Keller (52, CDU) sagte, die Stadt sei Gastgeber für fantastische Spiele gewesen, "mit einer unglaublichen Atmosphäre im Stadion während der ganzen Woche". Die jubelnden Menschenmengen ließen keinen Zweifel daran, dass der Geist der Invictus Games in Deutschland weiterleben werde.

Prinz Harry, der als Offizier der British Army in Afghanistan gedient hat, rief die Invictus Games nach Begegnungen mit schwer verletzten Soldaten ins Leben.

Es sei ihm ursprünglich darum gegangen, ihnen öffentliche Aufmerksamkeit zu verschaffen, schreibt der Prinz in seinen Anfang dieses Jahres veröffentlichten Memoiren "Reserve": "Die vom Schlachtfeld zurückkehrenden britischen Soldaten spielten nämlich in den Gedanken und Gesprächen von zu wenigen Menschen eine Rolle."

Titelfoto: Rolf Vennenbernd/dpa

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