Familienvater durch Haustür erschossen: Mord mit krasser Wendung bei "Aktenzeichen XY"

Hanau/Mainz - Ein spektakulärer Mord mit einer krassen Wendung während des Prozesses ist heute einer von drei Fällen in einer Sondersendung von "Aktenzeichen XY".

Wie aus dem Nichts wurde der 53-jährige Familienvater in seiner Wohnung in Hanau angeschossen. (Szenenfoto aus "Aktenzeichen XY ... gelöst")
Wie aus dem Nichts wurde der 53-jährige Familienvater in seiner Wohnung in Hanau angeschossen. (Szenenfoto aus "Aktenzeichen XY ... gelöst")  © ZDF/Saskia Pavek

In "Aktenzeichen XY ... gelöst", das das ZDF am heutigen Mittwoch um 20.15 Uhr zeigt, präsentiert Moderator Rudi Cerne (62) spektakuläre Fälle der vergangenen Jahre, die nach langer Ermittlungsarbeit aufgeklärt werden konnten.

Einer dieser Fälle ereignete sich am 7. September 2013 gegen 23.30 Uhr in der Gallienstraße im hessischen Hanau.

Es hatte an der gläsernen Eingangstür des Hauses von Jürgen V. geklingelt. Als die Silhouette des 53-jährigen Familienvaters erschien, wurden vier Schüsse durch die geschlossene Tür auf ihn abgegeben.

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Drei trafen ihn, einer in den Arm, zwei in den Bauch. Jürgen V. verblutete kurz nachdem er ins Krankenhaus eingeliefert worden war.

Schnell nach der Tat wurde ein junger Mann festgenommen, der nach Aussagen von Zeugen nach der Tat vom Haus des Toten weggelaufen sein sollte.

Die Polizei vermutete in diesem Zusammenhang eine Beziehungstat. Allerdings erwies sich diese Richtung der Ermittlungen als Sackgasse. Der Mann wurde freigelassen.

Während der Verhandlung kommt es zur entscheidenden Wendung

Moderator Rudi Cerne (62) präsentiert am Mittwochabend bei "Aktenzeichen XY ... gelöst" drei spektakuläre Kriminalfälle.
Moderator Rudi Cerne (62) präsentiert am Mittwochabend bei "Aktenzeichen XY ... gelöst" drei spektakuläre Kriminalfälle.  © ZDF/Nadine Rupp

Erst drei Jahre später hatte die Kriminalpolizei Hanau, die mit dem Bundeskriminalamt und der Polizei in Österreich zusammenarbeite, endlich Erfolg.

Der Schwager des Opfers geriet in das Visier der Ermittler. 2016 wurde Lutz-Wilhelm H. schließlich in Österreich festgenommen und angeklagt. Das Motiv war ein Familienstreit.

Das Opfer soll seine Frau, die Schwester des Angeklagten, dazu veranlasst haben, gegen ihren Bruder eine erbrechtliche Zivilklage zu führen, bei der es um 40.000 Euro ging. Der Angeklagte soll dadurch seine Existenzgrundlage als gefährdet gesehen haben.

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Während der Verhandlung nahm der Prozess dann allerdings noch eine letzte überraschende Wendung. So verwickelte sich die Lebensgefährtin des Angeklagten bei ihren Zeugenaussagen zunehmend in Widersprüche.

Schließlich wurde auch sie verhaftet und der Prozess begann erneut. 2018 erfolgte dann das Urteil. Die damals 32-jährige Frau erwies sich als die Schützin und wurde zu einer lebenslangen Haftstrafe wegen Mordes verurteilt.

Der zur Zeit seiner Verurteilung 54-jährige Schwager des Opfers bekam neun Jahre Haft wegen Beihilfe zum Totschlag.

Titelfoto: ZDF/Saskia Pavek

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