"Bares für Rares"-Händler aus dem Häuschen: "So etwas habe ich noch nie gesehen"

Köln – "Bares für Rares" machte seinem Namen in der vergangenen Woche alle Ehre: Eine sardische Skulptur warf Fragen auf. Insbesondere im Händlerraum hatte man das Bildnis noch nie zu Gesicht bekommen.

Martin Holte (66) hatte die Skulptur aus dem Nachlass seiner Schwiegereltern.
Martin Holte (66) hatte die Skulptur aus dem Nachlass seiner Schwiegereltern.  © Screenshot/ZDF/Bares für Rares

Martin Holte (66) aus Ratingen bei Düsseldorf hatte den kurzen Weg auf sich genommen, um sein Erbstück im Pulheimer Walzwerk an den Mann zu bringen.

"Ich denke, dass ich eine echte Rarität mitgebracht habe", stellte der Honighändler selbstbewusst klar. Er selbst habe sich bereits eingehend informiert und lediglich ein weiteres Exemplar der Büste auf der Welt gefunden. So stamme das Bildnis einer Mutter und ihres Kindes ursprünglich aus Sardinien und zeige eine Tracht aus dem abgelegenen Dörfchen Desulo in der Mitte der Insel.

Er selbst könne mit der Rarität aus dem Nachlass seiner Schwiegereltern jedoch nur wenig anfangen, weshalb nun Colmar Schulte-Goltz (49) die Ehre hatte, das Mitbringsel zu taxieren.

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Anhand der Inschriften erkannte er, dass die ungewöhnliche Plastik 1938 in Turin von der Firma "Lenci" hergestellt wurde. Kopf hinter dem Entwurf soll der italienische Künstler Alessandro Mola gewesen sein.

Seltsam gefertigte Büste begeistert Experte

Das Bildnis zeigt eine Mutter in einer sardischen Tracht, die sich liebevoll an ihr Kind schmiegt.
Das Bildnis zeigt eine Mutter in einer sardischen Tracht, die sich liebevoll an ihr Kind schmiegt.  © Screenshot/ZDF/Bares für Rares

"Das Besondere bei dieser Figuren-Gruppe: Die Büste ist eigentlich jenseits aller Regeln ausgeführt worden", konstatierte Schulte-Goltz. "Denn hier besteht ein seltsames Verhältnis von Fläche zur Höhe." Darüber hinaus zeige es eine Madonnen-Darstellung, nämlich die innige Verbindung von Mutter zum Kind.

Moderator Horst Lichter (60) fiel zu der umfangreichen Expertise nur eine Sache ein: "Ich hätte nicht gedacht, dass es so alt ist."

Das hatte nur leider auch seinen Preis: Überall erkannte der Experte kleinere Beschädigungen und Ausbrüche aus dem Ton. Dennoch wünschte sich Kandidat Holte in etwa 700 Euro für sein Fundstück.

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"Die realistische Einschätzung ist bei 350 bis 400 Euro", musste der "Bares für Rares"-Kunsthistoriker hingegen widersprechen.

Doch auch in diesem Fall würde der Markthändler verkaufen.

"Bares für Rares"-Händler: "Wir staunen alle ein bisschen"

Wolfgang Pauritsch (50) hatte es auf die kleine Skulptur abgesehen.
Wolfgang Pauritsch (50) hatte es auf die kleine Skulptur abgesehen.  © Screenshot/ZDF/Bares für Rares

Im Händlerraum musste man sich ebenfalls eingestehen, dass man begeistert war. "Sie bringen etwas mit, was wir alle nicht kennen. Wir staunen alle ein bisschen", eröffnete Wolfgang Pauritsch (50).

Thorsden Schlößner (60) begann mit einem verhaltenen Startgebot von 80 Euro. Auch Pauritsch machte nach einigen Geboten der Kollegen zögerlich mit 250 Euro weiter.

Man stockte, doch als Holte die Expertise verriet, war man bereit, noch etwas mehr zu zahlen.

"Ich habe so etwas noch nicht gehandelt, deswegen bin ich noch dabei - 330 Euro", so Schlößner. Es wurde weiter geboten, bis das Bildnis schlussendlich für 400 Euro an Pauritsch übergeben wurde.

"Also wir drehen jetzt beinahe neun Jahre 'Bares für Rares' mit Tausenden Fällen, aber so etwas habe ich noch nie gesehen", blieb dem Österreicher lediglich noch zu sagen.

"Bares für Rares" läuft montags bis freitags ab 15.05 Uhr im ZDF. Vorab zeigt der Sender die Folgen in der ZDF-Mediathek.

Titelfoto: Montage: Screenshot/ZDF/Bares für Rares

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