Köln - Freud und Leid liegen bei Marie-Luise aus der Nähe von Frankfurt nah beieinander. Denn bei ihrem Besuch bei "Bares für Rares" erlebt sie zunächst zwei große Enttäuschungen, ehe im Händlerraum das Gerangel losgeht.
Die Verkäuferin erobert mit einem Schmuckstück im Gepäck die heiligen Trödelhallen des Pulheimer Walzwerks bei Köln. "Ich liebe es, wenn es piepst. Dann ist es echt", weiß Moderator Horst Lichter (63) beim ersten Anblick der mitgebrachten Brosche.
Marie-Luise habe das Mitbringsel von ihrer Oma vererbt bekommen, könne damit aber nichts anfangen. "Ich ziehe es aber nicht an. Das liegt schon im Safe seit Jahren", stellt sie klar.
"Eine ganz hübsche, kleine Schleifenbrosche ist das", findet Sachverständige Wendela Horz (55), die sich der Expertise annimmt. Das Schmuckstück sei in Platin gearbeitet und habe eine Broschieren aus 750er-Gold, wie sie feststellt.
Und auch die Dose, in der Marie-Luise die Brosche aufbewahrt, kommt bei der 55-jährigen Goldschmiedin extrem gut an. Der Grund: Diese stamme von einem sehr bekannten und renommierten Juweliershaus in Berlin. "Nämlich von Schaper, ein Hofgoldschmied des Kaisers. Eine hochherrschaftliche Adresse", so die Expertin.
Doch es gibt auch einen Haken an der ganzen Geschichte, denn die Brosche sei nicht bei dem renommierten Juweliershaus hergestellt worden. Zwar passe das Döschen sehr gut zur Brosche, diese wurde womöglich auch dort verkauft. Aber hergestellt worden sei sie in der Schweiz in Luzern bei Carl Bucherer.
"Bares für Rares"-Verkäuferin versucht ihr Glück im Händlerraum
"Es könnte durchaus aber von Schaper sein, wenn man die Qualität und Verarbeitung betrachtet – die ist nicht schlechter", schwärmt Wendela von dem Schmuckstück, welches in den 1920er-Jahren angefertigt worden sei.
Bevor der frühere TV-Koch Lichter die Händlerkarte herausrücken kann, möchte er den Wunschpreis der Hessin wissen. "Wünschen würde ich mir so 1000 Euro aufwärts", gibt sie preis, stößt damit bei der Expertin auf taube Ohren. Denn diese könne lediglich einen Verkaufswert von circa 500 Euro taxieren.
Nichtsdestotrotz versucht Marie-Luise ihr Glück bei den Händlern und im Verkaufsraum startet die Auktion direkt mit einem Hammer! Wolfgang Pauritsch (53) startet direkt mit den geschätzten 500 Euro, ganz zur Freude der Verkäuferin.
Auch Lisa Nüdling (45) ist angetan von dem Stück und bietet mit. Schnell sind die beiden bei 1000 Euro angelangt, die von der 45-Jährigen geboten werden. "Was ist denn mit den Kollegen und Kolleginnen?", möchte Pauritsch dann wissen.
In diesem Moment schnappt sich Nüdling jedoch die Brosche und will von der Verkäuferin wissen, ob sie den Zuschlag erhalte. Und tatsächlich: Marie-Luise zurrt den Deal fest und würgt die weiteren Verhandlungen damit ab.
"Du bist gar nicht mehr gefragt worden", stellt Sarah Schreiber (38) in Richtung des 53-Jährigen fest, der nur mit den Schultern zucken kann. "Jetzt ist vorbei", freut sich hingegen Nüdling.
"Bares für Rares" läuft montags bis freitags, ab 15.05 Uhr, im ZDF oder vorab bereits in der Mediathek.