Trauer um Leipziger mit der Angel: Drogensüchtiger André ist tot

Leipzig - Wer regelmäßig am Leipziger Hauptbahnhof unterwegs ist, hat den aus der RTLZWEI-Doku "Hartes Deutschland" bekannten André sicher schon einmal mit seiner Angel sitzen sehen. Jetzt erreichten TAG24 traurige Nachrichten: Der drogensüchtige Obdachlose ist gestorben.

So kannte man André, immer mit einem schelmischen Grinsen auf den Lippen.
So kannte man André, immer mit einem schelmischen Grinsen auf den Lippen.  © RTLZWEI

Nach der Berichterstattung über die zwei neuesten Folgen der Sendung aus Leipzig im November erreichten uns bereits Informationen darüber, dass André gestorben sein soll.

TAG24 hat beim Sender nachgefragt und die traurige Bestätigung eines Sprechers erhalten: "Leider müssen wir Ihre Vermutung bestätigen - André ist am 20.06.2025 verstorben. Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie und allen, die ihm nahestanden."

Der Leipziger wurde nur 42 Jahre alt. Zu den genauen Umständen seines Todes lagen zunächst keine Informationen vor.

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Doch schon in den letzten Folgen von "Hartes Deutschland" wurde klar, dass es bei André gesundheitlich immer mehr bergab ging. Im Frühsommer 2024 hatte er einen Magendurchbruch erlitten, lag völlig abgemagert im Krankenhaus.

Danach war er zwar kurzzeitig in einem Substitutionsprogramm, doch die Sucht nach Heroin und Crystal Meth war stärker, sodass sich schon wenig später wieder alles nur um Geld- und Drogenbeschaffung drehte.

Schon rund ein Jahr vor seinem Tod hatte er sehr abgebaut, lag mehrere Wochen im Krankenhaus, kam aber nicht von den Drogen los.
Schon rund ein Jahr vor seinem Tod hatte er sehr abgebaut, lag mehrere Wochen im Krankenhaus, kam aber nicht von den Drogen los.  © RTLZWEI

In Leipzig kannte man André und seine Angel

Die leerstehenden Baracken hinter dem Leipziger Hauptbahnhof boten ihm lange Zeit Unterschlupf.
Die leerstehenden Baracken hinter dem Leipziger Hauptbahnhof boten ihm lange Zeit Unterschlupf.  © RTLZWEI

Schon seit Jahren wurde der Verstorbene von den RTLZWEI-Reportern begleitet, war eigenen Angaben zufolge seit rund einem Vierteljahrhundert abhängig von harten Drogen.

Vielen Passanten in der Innenstadt war André bekannt, der häufig gut gelaunt auf einer Mülltonne zwischen Hauptbahnhof und Nikolaistraße gesessen und mit einem an einer Angel befestigten Becher Geld geschnorrt hatte.

"Ich bin in Leipzig bekannt, hier bin ich der Star", erzählte er vor einigen Jahren schelmisch grinsend.

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Zeitweise lebte er mit seinem Halbbruder René und weiteren Obdachlosen in den leeren Baracken hinter dem Hauptbahnhof, doch als dort Bauarbeiten begonnen hatten, mussten sie alle raus.

Nur wenige Monate vor seinem Krankenhausaufenthalt im Juni 2024 hatte der damals 40-Jährige nachdenkliche Töne angeschlagen. "Ich finde, es ist ein gutes Alter, um vielleicht mal was anderes zu machen", sagte er und wollte sich eigentlich um einen Platz in der Substitution kümmern. Doch die Drogensucht und deren Folgen waren stärker und kosteten ihn vermutlich am Ende sein Leben.

Titelfoto: Bildmontage: RTLZWEI

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