Seit 26 Jahren drogenabhängig, zwei Schnaps-Flaschen am Tag: Chris' Leberwerte "sind super"

München - Neue Folge "Hartes Deutschland" aus München! In der RTLZWEI-Sozialdoku werden erneut suchtkranke Menschen begleitet, die abseits des Schickimicki-Lebens am Rande der Gesellschaft leben.

Chris (38) konsumiert seit 26 Jahren harte Drogen.
Chris (38) konsumiert seit 26 Jahren harte Drogen.  © RTLZWEI

Im Juni 2022 trifft das Kamerateam Chris (38) wieder, der vor drei Monaten aus dem Gefängnis entlassen wurde.

In Freiheit sei er zunächst fit, austrainiert und gesund gewesen, wie auch bei früheren Therapieaufenthalten. Doch der Alltag aus Heroin, Kokain und Alkohol holte ihn immer wieder ein.

Im Sommer 2022 verzichtet der seit 26 Jahren konsumierende Mann zwar auf harte Drogen, trinkt dafür aber deutlich mehr Alkohol.

Riverboat: Günther Maria Halmer im Riverboat über Hannelore Elsner (†76): Er spielte in ihrem letzten Film an ihrer Seite
Riverboat Günther Maria Halmer im Riverboat über Hannelore Elsner (†76): Er spielte in ihrem letzten Film an ihrer Seite

Dadurch, so glaubt er, klappt es auch mit der Heilung seiner Wunden an den Beinen nicht so gut.

Deshalb habe Chris schon einen Arzt aufgesucht, der ihm auch Blut abnahm. "Die Leberwerte sind super" soll der Mediziner gesagt haben. Und Chris sei auf einem guten Weg, "was mich wundert, weil ich teilweise ein, zwei Flaschen Schnaps am Tag sauf'".

Nach seiner letzten Haftentlassung trinkt er deutlich mehr Alkohol als zuvor.
Nach seiner letzten Haftentlassung trinkt er deutlich mehr Alkohol als zuvor.  © RTLZWEI

Hartes Deutschland aus München: Fördern fehlende Druckräume den Anstieg der Drogentoten?

Münchens Dritte Bürgermeisterin Verena Dietl (42, SPD) fordert den Freistaat Bayern auf, Konsumräume zu erlauben.
Münchens Dritte Bürgermeisterin Verena Dietl (42, SPD) fordert den Freistaat Bayern auf, Konsumräume zu erlauben.  © IMAGO / ZUMA Wire

Ein immer größer werdendes Problem in der bayrischen Landeshauptstadt sind neben starker Polizeipräsenz auch fehlende Druckräume.

Gegen die verwehrt sich die Landesregierung des Freistaats, da solche Einrichtungen "den illegalen Drogenhandel anziehen" und "Fehlanreize zum Drogenkonsum schaffen, da etwa auch eine gewisse staatliche Billigung des Drogenkonsums suggeriert wird", teilte sie RTLZWEI mit.

2022 verzeichnete München einen drastischen Anstieg an Drogentoten. Bis Oktober waren 55 Menschen in Folgen ihrer Sucht gestorben - ein Plus von 80 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und so viele wie seit 20 Jahren nicht mehr!

Riverboat: Peter Hahne im Riverboat: "Sachsen ist das hellste Land Deutschlands"
Riverboat Peter Hahne im Riverboat: "Sachsen ist das hellste Land Deutschlands"

Konsumiert ein Junkie in München eine Überdosis, ist die Gefahr daran zu sterben größer als in anderen Städten mit Druckräumen, da sonst oftmals versteckt, allein zu Hause oder auf öffentlichen Toiletten konsumiert wird, wo man weniger schnell gefunden wird.

Am bundesweiten Gedenktag für Verstorbene am 21. Juli, der öffentlichkeitswirksam auf dem berühmten Marienplatz begangen wurde, war auch Münchens Dritte Bürgermeisterin Verena Dietl (42, SPD) vor Ort und forderte ein Umdenken der Landesregierung. "Es ist für mich überhaupt nicht nachvollziehbar, warum der Freistaat uns diese gesetzliche Möglichkeit nicht schafft. Wir als München sind bereit."

Die neue "Hartes Deutschland"-Episode aus München seht Ihr am Donnerstag ab 20.15 Uhr bei RTLZWEI oder schon vorab bei RTL+.

Titelfoto: RTLZWEI

Mehr zum Thema Hartes Deutschland - Leben im Brennpunkt: