Todes-Drama in Drogenszene: Schwangere Steffi (†33) treibt Kind ab, lässt sich sterilisieren und stirbt

Dortmund - Trauer in der Dortmunder Drogenszene: Die schwangere und zuletzt obdachlose alkohol- und drogenabhängige Steffi ist im Alter von 33 Jahren verstorben - nur zwei Monate nach einer eigentlich zu spät durchgeführten Abtreibung.

Steffi (33) musste ihre Tochter wegen ihrer Alkohol- und Drogensucht weggeben. Jetzt ist sie wieder schwanger.
Steffi (33) musste ihre Tochter wegen ihrer Alkohol- und Drogensucht weggeben. Jetzt ist sie wieder schwanger.  © RTLZWEI

Die letzten Aufnahmen der Ruhrpottlerin sind in der RTLZWEI-Doku "Hartes Deutschland" zu sehen.

Vor wenigen Tagen hat es Steffi zu ihrem Partner Manuel (47) auf die Straße getrieben, nachdem sie vorher Unterschlupf bei ihrer Mutter gefunden hatte. "Ich versuche trotzdem, mich von draußen aus um Therapie zu kümmern und ich hoffe, dass es das diesmal schaffe", gibt sie sich da noch kämpferisch.

Schon als 13-Jährige konsumierte sie illegale Drogen, war zuletzt abhängig von Heroin, Kokain und Alkohol.

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"Ich habe auch einen starken Willen, weil ich nicht mehr kann. Ich bin mein ganzes Leben auf Drogen, Alter. Das Leben clean kenne ich nicht, ich möchte jetzt auch mal ein normales Leben kennenlernen."

Vor einem Jahr wurde dem Paar ihre einjährige Tochter weggenommen, die bei Steffis Schwester aufwächst. Die 33-Jährige ist aber wieder schwanger, diesmal wird es ein Junge.

Die Obdachlose malt sich aus, wie es nach der Geburt weitergeht: "Während ich die Therapie mache, werde ich ihn in eine Pflegefamilie oder Kurzzeitpflege erstmal geben. Wenn ich das schaffe und nachweise, dass ich clean bin, vielleicht krieg ich ihn dann."

Hartes Deutschland (RTLZWEI): "Man kommt auf die Welt und ist als Säugling erst mal im Entzug"

Der Stadtgarten ist ein bekannter Ort der Dortmunder Drogenszene.
Der Stadtgarten ist ein bekannter Ort der Dortmunder Drogenszene.  © 123RF/saiko3p

Diesmal weiß Steffi nicht, ob Manuel der Vater ist. "Ich war damals ja noch arbeiten", sagt sie über ihre Tätigkeit als Prostituierte, der sie nachging, um Geld für Drogen zu bekommen.

"Ich wollt's eigentlich abtreiben lassen, weil das schon mit meiner Tochter nicht geklappt hat. Aber dann war ich so dicht gewesen, bin auf die Bahngleise gefallen, kam ins Krankenhaus, hatte noch eine verschleppte Lungenentzündung."

Dadurch verpasste sie den Termin zur Abtreibung, die nur bis zur vollendeten zwölften Schwangerschaftswoche durchgeführt werden darf. Anschließend war es zu spät, der Embryo schon zu weit ausgebildet.

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Weg vom Alkohol und den Drogen ist Steffi nicht gekommen. Eine große Gefahr für das Baby, weiß Suchtmedizinerin Dr. Martina Harbrink-Schlegel. Neben einer möglicherweise geringeren Gesamtgröße und eines geringeren Kopfumfangs gibt es auch das Problem, dass Kinder von Abhängigen grundsätzlich auch abhängig sind. "Man kommt auf die Welt und ist als Säugling erst mal im Entzug."

Bei einem späteren Termin stellt ihr Frauenarzt einen Herzfehler beim Ungeborenen fest, den sie Fin nennen wollte. Tatsächlich wird aufgrund dieses Ausnahmefalls Anfang September 2022 die Abtreibung durchgeführt. Der Kleine hätte laut der Medizinerin wohl ohnehin nicht überlebt.

Nach einer anschließenden Sterilisierung folgt nur zwei Monate später das Drama: Steffi stirbt an multiplem Organversagen. Die Chance auf ein normales, cleanes Leben sollte ihr für immer verwehrt bleiben.

"Hartes Deutschland" aus dem Ruhrgebiet seht Ihr am Donnerstag (23. Februar) ab 20.15 Uhr bei RTLZWEI oder schon jetzt auf RTL+.

Titelfoto: RTLZWEI

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