Radeberg (Landkreis Bautzen) - Im sächsischen Radeberg wird eine Frau von einem falschen Handwerker abgezockt. Bei "Kripo Live" warnt die Polizei vor der dreisten Betrugsmasche.
"Hinter solchen Banden steckt natürlich eine organisierte Kriminalität", weiß Stefan Heiduck von der Polizeidirektion Görlitz. Vermutlich sei der Täter selbst unter Druck gesetzt worden und musste das Geld unbedingt beschaffen.
"Spielen Sie in solchen Situationen nicht den Helden, sondern ziehen Sie sich zurück und rufen Sie die Polizei", rät der Beamte.
Am späten Nachmittag des 10. Juli 2025 fällt im Haus der Frau der Strom aus. Sie sucht im Internet nach einem Elektriker, wird auf einer Homepage im Internet fündig.
"Die Website sah seriös aus. Da waren keine Rechtschreibfehler oder sonst irgendein Hinweis, dass es sich um betrügerische Handwerker handeln könnte", zitiert "Kripo live" die Dame, die anonym bleiben möchte.
Die Polizei rät hier, Internetseiten und das Impressum genau zu prüfen. Beispielsweise sollte geschaut werden, ob die Firmen an den angegebenen Adressen auch wirklich ansässig sind.
Polizei Kamenz bittet um Hinweise
Zwei Stunden später steht schon ein vermeintlicher Handwerker vor der Tür. Auffällig: Der Mann lässt sich von der Frau den Notdienst bestätigen, einen Kostenvoranschlag gibt es jedoch nicht. Die Beamten sprechen hier von einer "Überrumplungstaktik".
Zweieinhalb Stunden später ist das Problem noch immer nicht gelöst, obwohl der mutmaßliche Elektriker die gesamte Zeit über im Keller ist. Trotzdem verlangt der Mann für seine nicht geleistete Arbeit stolze 2180 Euro und setzt die Frau unter Druck, die schließlich zahlt.
Dabei muss eine Rechnung, die an der Tür ausgestellt wird, nicht sofort beglichen werden. Stattdessen empfiehlt die Polizei, so ein Schriftstück prüfen zu lassen.
Da ein erneuter Kontaktversuch erfolglos blieb, erstattete die Radebergerin Anzeige gegen die dubiose Firma.
Der mutmaßliche Handwerker sei groß und kräftig gewesen und habe neben Deutsch auch Türkisch gesprochen. Hinweise nimmt die Polizei Kamenz unter der Nummer 03578/3520 entgegen.
Die Sendung "Kripo Live" vom 27. Juli könnt Ihr in der ARD-Mediathek nachschauen.