Halle (Saale) - Ein Tötungsdelikt in Halle jährt sich im Spätsommer zum sechsten Mal, doch noch immer fehlt von dem Täter jede Spur, es wird mittlerweile international nach ihm gefahndet. "Kripo Live" beschäftigte sich nun erneut mit dem Fall.

Das Opfer Ismail P. war gerade 27 Jahre alt, als es starb - in einen Stadtwald etwas außerhalb von Halle gelockt und brutal getötet.

Der albanische Amateurboxer, der früher auch in der Saalestadt gewohnt hat, gab sich selbst den Kampfnamen King, soll aber in kriminelle Geschäfte verstrickt gewesen sein - es ging um Drogen und Schulden.

Möglicherweise wurden die ihm zum Verhängnis, als er sich am 11. September von einem Taxi in die Dölauer Heide chauffieren ließ. Ungewöhnlich: Sein Ziel war eigentlich ein anderes, doch während der Fahrt habe der 27-Jährige lautstark telefoniert und daraufhin seine Pläne geändert.

Im Wald angekommen, habe er den Taxifahrer sogar noch gebeten, auf ihn zu warten. Drei Tage später fanden Spaziergänger die Leiche des jungen Mannes.

"Nach derzeitigem Stand gehen wir davon aus, dass er dort erstochen worden ist, dass er in minen Flutgraben abgelegt und mit Laub bedeckt worden ist", so Staatsanwalt Dennis Cernota bei "Kripo Live".

Ismail P. soll nicht nur Stich-, sondern auch Schussverletzungen aufgewiesen haben, wie eine Obduktion damals ergeben hat. Fast ein Jahr später konnte schließlich auch die Identität des mutmaßlichen Täters ermittelt werden.

Es handelt sich um den heute 34-jährigen Shpendi Malo, der ebenfalls aus Albanien stammt und Medienberichten zufolge der frühere Mitbewohner des Getöteten gewesen sein soll.

Gegen ihn wird wegen Totschlags ermittelt. Unklar ist bis heute, ob der Mann sein Opfer mit Tötungsabsicht in den Wald gelockt hatte - falls dem so ist, geht es um Mord.

Malo ist untergetaucht, konnte bislang nicht gefasst werden. "Wir halten es für sehr gut möglich, dass er sich in Albanien, in seinem Heimatland aufhält", sagt Cernota.

Zwar werde noch immer nach Zeugen gesucht, die Angaben zur Tat, möglichen Komplizen oder dem Aufenthaltsort des Verdächtigen machen können, dennoch bittet der Staatsanwalt inständig: "Wenn sie ihn in Albanien sehen oder anderswo antreffen, sprechen sie ihn nicht an, der Mann ist aus unserer Sicht gefährlich."

Wenn Ihr ihn seht oder etwas wisst, meldet Euch bitte unbedingt bei der Kripo in Halle unter Tel. 0345/2241291.