"Der letzte Bulle" Henning Baum als Polizist im Einsatz: Plötzlich wird sein Kameramann angegriffen
Leipzig - In der heutigen Zeit Polizist zu sein, ist wahrlich kein leichtes Unterfangen: Nicht nur gibt es seit einigen Jahren einen deutlichen Anstieg an Demonstrationen, die immer öfter aus dem Ruder laufen. Auf der einen Seite scheinen viele Menschen keinen Respekt mehr vor Beamten zu haben, auf der anderen gibt es immer wieder Fälle von Polizeigewalt. Schauspieler Henning Baum (50) hat für die RTL-Doku "Einsatz für Henning Baum" einen Blick hinter die Kulissen gewagt und wurde mit einigen unangenehmen Situationen konfrontiert.
Einen Polizisten zu spielen, wie in der früheren Sat.1-Serie "Der letzte Bulle" oder tatsächlich einer zu sein, ist ein himmelweiter Unterschied – das wusste der gebürtige Essener ganz genau, bevor er seinen Dienst antrat.
Fünf Monate lang schaute er richtigen Einsatzkräften über die Schulter. "Ich möchte wissen: Was ist los bei der deutschen Polizei? Warum steht sie ständig in der Kritik? Und wieso verliert sie bei einem Teil der Bürger das Vertrauen?", so Baum am Anfang der Doku.
Unter anderem war er auch in Leipzig bei einem der größten Einsätze der vergangenen Jahre dabei. Doch zuvor musste auch er bei der Bereitschaftspolizei eine Aufnahmeprüfung absolvieren – zumindest symbolisch.
Körperlich fit ist er ohne Frage, doch die Tausenden Bewerber jedes Jahr sind in der Regel deutlich jünger als er selbst. Noch ein Grund mehr, sich über das Bestehen des Sporttests zu freuen – wenn auch völlig außer Atem.
Henning Baum bei großer Corona-Demo in Leipzig dabei
Nicht direkt als Unterstützung der Polizei, aber um zu sehen, wie die Beamten vorgingen, war Henning Baum auch bei der großen Anti-Corona-Demo in Leipzig am 7. November 2020 dabei. Wie sehr sie aus dem Ruder laufen würde, konnte er damals nicht ahnen.
Wir erinnern uns zurück: Nachdem die Polizei die Demonstration auf dem Augustusplatz beendet hatte, war es während eines spontanen Aufzugs um den Innenstadtring zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen.
Mehrere Pressevertreter wurden damals angegriffen. Mitten im Geschehen wurde es auch Baums Kameramann plötzlich brenzlig: Als er durch die Menge lief, wurde er von teilweise Vermummten herumgeschubst – der "Der König von Palma"-Darsteller half ihm, sich aus der Situation zu befreien.
Einer der Gruppenführer, mit dem er unterwegs war, war der 30-jährige Philipp. Er resümierte am Ende des Tages, dass es zumindest anfangs überraschend friedlich geblieben sei. Trotz späterer Hektik habe man versucht, "einen kühlen Kopf zu bewahren".
Schauspieler trifft Teenager, die Drogen kaufen wollten
"Ich finde es erschreckend, dass ich, nur weil ich eine Uniform trage und meine Arbeit mache, zur Zielscheibe werde", erzählte er Henning Baum später in anderer Atmosphäre. Es habe auch in Leipzig schon Vorfälle gegeben, in denen Radmuttern an Autos von Beamten manipuliert wurden.
Philipps schwangere Frau Steffi ist natürlich häufig in Sorge um ihren Mann, erzählte sie dem Schauspieler. Nach den Silvester-Krawallen in Connewitz Ende 2019 haben beide Neujahr in der Notaufnahme verbracht.
Doch nicht nur bei Großeinsätzen wie diesen hat Henning Baum Beamte begleitet. Auch im normalen Streifendienst war er dabei, stellte Diebe und Räuber, kam mit Drogen kaufenden Jugendlichen in Kontakt.
Sogar bei einem Tauchgang im Karl-Heine-Kanal wurde er eingesetzt. Eine Erfahrung, die ein mulmiges Gefühl bei ihm hinterließ – und das nicht nur, weil er plötzlich größere Knochen in den Händen hielt. Glücklicherweise keine menschlichen, wie sich herausstellte.
Was er sonst noch im Wasser gefunden und welche Erfahrungen er in den fünf Monaten im Polizeidienst außerdem gemacht hat, seht Ihr in der Doku "Henning Baum im Einsatz – Hinter den Kulissen der Polizei" bei RTL+.
Titelfoto: RTL