Kiez-Legende hinterm Tresen gezeugt? Chef der härtesten Kneipe Deutschlands packt aus

Hamburg - Der Elbschlosskeller auf St. Pauli - eine Kult-Kneipe mit verschiedenen Facetten. Zufluchtsort, Schlafplatz für Obdachlose oder Unterhaltung am Tresen. Dennoch wird die Bar häufig als härteste Kneipe Deutschlands bezeichnet. Betreiber Daniel Schmidt (40) steht seit 25 Jahren hinter dem Tresen.

Elbschlosskeller-Chef Daniel Schmidt (40) betreibt die Kult-Kneipe in dritter Generation.
Elbschlosskeller-Chef Daniel Schmidt (40) betreibt die Kult-Kneipe in dritter Generation.  © Christian Charisius/dpa

Seit 76 Jahren ist die Kneipe durchgehend geöffnet. Betrieben wird das Lokal mittlerweile in dritter Generation. Zu Gast in der "NDR Talk Show" möchte Moderator Steven Gätjen (53) von der Kiez-Legende wissen, wie es ist, in diese "Elbschlosskeller-Dynastie" hineingeboren zu sein.

"Vor meinem Vater war mein Opa da. Er kam ursprünglich aus Schleswig-Holstein als Bäckermeister, hat aber leider die Familienbäckerei verloren. Er hat dann versucht, seinen Frust in Hamburg am Tresen in Alkohol zu ertränken", erklärt Schmidt im Gespräch.

"Meine Mutter wurde dann mit 17 in den Laden geschickt, um ihn (den Großvater) nach Hause zu holen, und da hat sie dann meinen Vater kennengelernt. Und es ranken sich Gerüchte darum, ob ich hinterm Tresen gezeugt wurde", beichtet der Bar-Besitzer lachend.

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Doch der Elbschlosskeller-Chef setzt noch einen drauf. Angeblich wurde auch sein eigener Sohn im Büro der Kneipe gezeugt, verrät der 40-Jährige. "Ich habe also die Familientradition fortgesetzt", witzelt er weiter.

"NDR Talk Show": Das hilft Elbschlosskeller-Chef bei seiner Arbeit am Tresen

Die Bar gilt als härteste Kneipe Deutschlands.
Die Bar gilt als härteste Kneipe Deutschlands.  © Christian Charisius/dpa

Als Gätjen wissen möchte, ob es Fluch oder Segen für ihn sei, in der härtesten Kneipe Deutschlands zu arbeiten, stimmt Schmidt jedoch etwas ernstere Töne an. "Definitiv ein Segen, weil ich dadurch von Anfang an diese Kontraste kennenlernen durfte", antwortet der 40-Jährige.

Schließlich kommen in der Kneipe die unterschiedlichsten Persönlichkeiten zusammen. "Von A bis Z ist da alles vertreten. Von Millionär bis Prostituierte verkehrt da alles am Tresen und dementsprechend muss ich mich dann auch geben", erklärt Schmidt.

Was ihm bei seiner Arbeit besonders hilft? "Ich habe selbst ADHS und kann selten still sitzen. Gedankengänge springen oft in 14 Richtungen gleichzeitig. Und das ist dann natürlich hilfreich, wenn ich jemanden am Tresen habe, der bezirzt werden möchte. Der Nächste sucht eine Freundschaft, der andere will hassen, sie möchte mit mir flirten. Das musst du alles gleichzeitig machen", beichtet der Kneipenbesitzer.

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Neben dem Elbschlosskeller betreibt der 40-Jährige auch noch weitere Lokalitäten in Hamburg. Als Tour-Guide bietet er außerdem authentische Kiezführungen auf St. Pauli an, bei denen er mit Herz und Ehrlichkeit über das Viertel und seine Geschichte spricht.

Wer die Folge am Freitag verpasst hat, kann die "NDR Talk Show" in der ARD-Mediathek streamen.

Titelfoto: Bildmontage: Christian Charisius/dpa

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