Köln - Das Quoten-Debakel rund um "Die Stefan Raab Show" geht weiter. Die jüngste Ausgabe des Formats landete in der Zuschauergunst sogar hinter Spartenprogrammen. Zieht RTL dem Entertainer jetzt den Stecker?
Lediglich 590.000 Zuschauer zappten zur Primetime am Mittwochabend noch beim Kölner Privatsender rein, um Stefan Raab (59) bei seinen Blödeleien zuzuschauen. Das waren mal eben satte 100.000 Menschen weniger im Vergleich zur Vorwoche.
Einen neuen Negativrekord hat der Erfinder der Wok-WM damit allerdings verfehlt. Tatsächlich ist es nur das zweitschlechteste Ergebnis, das die an eine klassische Late Night angelehnte Sendung seit der Premiere im September 2025 eingefahren hat.
Dabei wurde diesmal durchaus Spektakuläres geboten. Unter anderem ließ Raab weihnachtliche Deko in Flammen aufgehen, um auf die Gefahren von Bränden in der Adventszeit hinzuweisen. Ein Mitarbeiter fing dabei sogar kurzzeitig Feuer.
Streng genommen können der flambierte Angestellte und der brennende Tannenbaum aber auch symbolisch für die prekäre Quoten-Situation der Show angesehen werden. Wie dramatisch der Absturz ist, beweist ein Blick auf den RTL-Spartenkanal Nitro.
Dort wurde am Mittwochabend ab 20.15 Uhr der rund 28 Jahre alte James-Bond-Klassiker "Der Morgen stirbt nie" gesendet. Immerhin 560.000 Zuschauer verfolgten Pierce Brosnan (72) in seinem zweiten 007-Abenteuer - fast so viele wie Raab im Hauptprogramm.
Marktrelevante Zielgruppe: Raab schmiert gegen Joko und Klaas ab
Gegen die Spartenkanäle der öffentlich-rechtlichen TV-Anstalten zog der gelernte Metzger mit seinem Format sogar deutlich den Kürzeren. Bei ZDFneo schalteten 1,31 Millionen Menschen einen alten "Wilsberg"-Krimi ein.
Den beim ARD-Digitalkanal ONE gezeigten Film "Agatha Christie's Poirot" sahen 890.000 TV-Gucker. Quoten-Sieger des Abends waren die ARD-Komödie "Prange – Man ist ja Nachbar" (4,38 Millionen) und die ZDF-Trödelshow "Bares für Rares XXL" (3,68 Millionen).
In der für RTL marktrelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen konnte Raab diesmal wieder nur magere 7 Prozent Marktanteil generieren. Zum Vergleich: "Joko und Klaas gegen ProSieben" erreichte zeitgleich einen Wert von 12,8 Prozent.
Die Sorgenfalten der Verantwortlichen dürften sich kurz vor Weihnachten demnach weiter verfestigt haben. Auch in den Video-on-Demand-Charts taucht die bei RTL+ vorab gezeigte "Stefan Raab Show" nicht mehr bei den erfolgreichsten Formaten auf.