Ulrich Tukur über Anke Engelke: "Wenn noch einer sagt, dass du eine tolle Komikerin bist..."

Hamburg - Zum zweiten Mal hat am Freitag die von Filmfestleiterin Malika Rabahallah (55) ins Leben gerufene Aktion Tag des freien Eintritts stattgefunden. Auch in diesem Jahr stieß diese wieder auf große Resonanz – besonders bei der Deutschlandpremiere von "Dann passiert das Leben" im Saal 1 des CinemaxX am Dammtor. Schon vor dem Einlass war der Andrang groß, als die Stars des Films – Ulrich Tukur (68) und Anke Engelke (59) – über den roten Teppich liefen.

Neele Leana Vollmar (46, l.) zusammen mit Anke Engelke (59) und Ulrich Tukur (68) bei der Deutschlandpremiere von "Dann passiert das Leben" auf dem Filmfest Hamburg.
Neele Leana Vollmar (46, l.) zusammen mit Anke Engelke (59) und Ulrich Tukur (68) bei der Deutschlandpremiere von "Dann passiert das Leben" auf dem Filmfest Hamburg.  © Tag24/Madita Eggers

Wie sie TAG24 verrieten, sahen sie den Film an diesem Abend zum ersten Mal gemeinsam. Beim vorherigen Screening in Zürich hatte nur Engelke teilgenommen. "Das war allerdings ein zahlendes Publikum. Das ist nochmal etwas anderes als hier", so die 59-Jährige.

"Ich bin richtig gespannt, ob der Film anrührt, ob nicht oder ob man etwas daraus mitnimmt. Auf jeden Fall gibt es jede Menge Wiedererkennungseffekte", ergänzte Tukur.

Und der 68-Jährige sprach seiner Filmpartnerin Anke Engelke schließlich noch eine große Anerkennung aus: "Ich muss dir sagen: Wenn noch irgendjemand sagt, dass du eine tolle Komikerin bist, dann werde ich ihm sagen: Das stimmt gar nicht – du bist eine großartige Schauspielerin."

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Der Film von Neele Leana Vollmar (46) erzählt die (Liebes-)Geschichte von Hans (Tukur) und seiner Frau Rita (Engelke). Ihre langjährige Ehe bewegt sich in routinierten, aber auch distanzierten Bahnen.

"Ich habe mich immer gefragt, was es bedeutet, ein Leben miteinander zu verbringen. Was heißt es, lange einen Menschen an seiner Seite zu haben? Und wie schafft man es, sich nicht zu verlieren, sondern beieinander zu bleiben?", so Vollmar über die Idee hinter dem Film.

Die gebürtige Bremerin schaut dabei ganz genau hin und fängt das vermeintlich Unspektakuläre, die leisen Zwischentöne des Alltags ein. Sie traut sich, leise zu sein und trotzdem ganz viel auszusagen. Das zeigten auch die Reaktionen des Publikums am Freitagabend: viel Gelächter zu Beginn und Taschentücher am Ende.

Trailer zu "Dann passiert das Leben"

"Dann passiert das Leben": Ein Haus spielt die dritte Hauptrolle

Die Chemie stimmt: Anke Engelke und Ulrich Tukur scherzten auf dem roten Teppich mit den Fotografen.
Die Chemie stimmt: Anke Engelke und Ulrich Tukur scherzten auf dem roten Teppich mit den Fotografen.  © Tag24/Madita Eggers

"Ein Film, der ganz viele Emotionen angesprochen hat", so "Tagesschau"-Moderatorin Damla Hekimoğlu, die durch den Abend führte. "Ich gehe am liebsten allein ins Kino", verriet Engelke TAG24. "Ich möchte nicht, dass danach jemand fragt: 'Wie fandest du’s?' Ich will das alles erst sacken lassen – und das ist ein Film, den man gut sacken lassen kann."

Getragen wird der Film neben der teilweise erdrückenden Inszenierung des Wohnhauses der Familie. "Dieses spielt bewusst die dritte Hauptrolle", so Regisseurin Vollmar – vor allem von Engelke und Tukur, die sich mit großer Sensibilität auf ihre Figuren einlassen.

"Ich wollte diese Frau [Rita] kennenlernen – nicht, weil ich sie kenne, sondern weil sie mich interessiert", erklärte Engelke. Sie lobte das Vertrauen am Set und Vollmars Drehbuch: "Man schaut uns zu, wie sich dieses Leiden entwickelt. Das ist einfach ganz spannend."

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Auch Tukur zeigte sich beim Nachgespräch überrascht, wie viel Wirkung einzelne Filmaufnahmen entfalteten, in denen die Kamera länger auf den Gesichtern der Schauspieler verweilte. "Wenn wir drehen, kriegen wir das ja nicht so mit, aber man sieht dabei so viel. Das ist eine große Freude!"

Am heutigen Samstag, 4. Oktober, um 19 Uhr wird der Film im Rahmen des Filmfests Hamburg noch einmal gezeigt. Ab dem 6. November 2025 läuft "Dann passiert das Leben" dann bundesweit in den Kinos.

Titelfoto: Tag24/Madita Eggers

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