"Zuversichtlich, dass kein Blut vergossen wird": Oscar-Verleihung 2023 bricht mit dieser Tradition

Los Angeles - Jede Menge Schauspiel-Stars und Größen aus der Filmbranche werden sich am kommenden Sonntag, dem 12. März, um kurz vor Mitternacht (MEZ) wieder im Blitzlichtgewitter rekeln und in das Dolby Theater in Los Angeles (Kalifornien, USA) spazieren, um der jährlichen Oscar-Preisverleihung beizuwohnen. Am gestrigen Mittwoch (Ortszeit) kam es jedoch beim traditionellen "Roll Out" zur ersten Überraschung im Vorfeld des Mega-Events, denn die ikonische Flaniermeile sieht dieses Mal etwas ungewöhnlich aus.

Das Teppich-Ausroll-Event sorgte bei vielen anwesenden Fotografen für Erstaunen.
Das Teppich-Ausroll-Event sorgte bei vielen anwesenden Fotografen für Erstaunen.  © dpa/Barbara Munker

Pressevertreter aus aller Welt waren erstaunt, denn erstmals seit Jahrzehnten werden die Gäste auf dem Weg zur Ehrung nicht mehr über einen roten Teppich flanieren, sondern über einen Weg in "Champagner"-Farbe.

Die rund 100 Meter lange und zehn Meter breite Auslegeware bedeckt den für gewöhnlich stark befahrenen Hollywood-Boulevard.

Laut Bill Kramer, dem Geschäftsführer der Oscar-Akademie, will man mit dem Farbwechsel einen glamourösen Anstrich erzielen.

Klartext von Gigi Birofio: TV-Frauenschwarm will Papa werden
Unterhaltung Klartext von Gigi Birofio: TV-Frauenschwarm will Papa werden

Der diesjährige Moderator Jimmy Kimmel (55) hatte, nach dem letztjährigen Eklat rund um die Ohrfeige des Schauspielers Will Smith (54) an den Komiker Chris Rock (58) auf der Bühne, eine bessere Begründung für die Änderung parat.

Auf die Frage danach, ob er in diesem Jahr wieder Gewalttätigkeiten erwarte, sagte der 55-Jährige in voller Hoffnung:

"Die Entscheidung für die Champagner-Farbe statt eines roten Teppichs zeigt doch, wie zuversichtlich wir sind, dass kein Blut vergossen wird."

Oscar-Host Jimmy Kimmel (55) hofft auf eine friedliche Preisverleihung.
Oscar-Host Jimmy Kimmel (55) hofft auf eine friedliche Preisverleihung.  © dpa/Barbara Munker

Skandale bei den Oscars

Die Oscar-Verleihung war immer wieder Anlass für gesellschaftliche Debatten.
Die Oscar-Verleihung war immer wieder Anlass für gesellschaftliche Debatten.  © dpa/AP/Chris Pizzello

Nicht nur die für alle Beteiligten peinliche Ohrfeige von 2022 sorgte für eine Menge mediale Aufmerksamkeit, auch in vergangenen Jahren überschatteten immer wieder Skandale das Event.

2019 musste die Gala zuletzt gänzlich ohne einen Moderator auskommen, denn der eigentlich vorgesehene Komiker Kevin Hart (43) sagte ab, nach aufkommender Kritik über seine 2009 bis 2011 veröffentlichten "witzigen" Tweets gegenüber der LGBTQIA+-Gemeinde.

2015 und 2016 kam es zu einem Diversitäts-Aufschrei, der sich unter dem Hashtag #OscarsSoWhite in den sozialen Medien verbreitete.

Bei diesem Mann lachen alle übers Geld: Mit Chin Meyer "Humor-Portfolio aufbauen"
Unterhaltung Bei diesem Mann lachen alle übers Geld: Mit Chin Meyer "Humor-Portfolio aufbauen"

In den zwei Jahren wurde nicht ein einziger "PoC"-Darsteller in wichtigen Kategorien nominiert. "PoC" steht für "People of Color" und steht für Personen abseits der weißen Mehrheitsgesellschaft.

Schwarze Künstler wie Jada Pinkett Smith (51) und Spike Lee (65) boykottierten im Zuge der Debatte die Oscars 2016 und viele andere Stars schlossen sich ihnen an.

Rassismus im Umfeld der Academy wurde jedoch bereits Jahrzehnte früher thematisiert.

1973 lehnte "Der Pate"-Darsteller Marlon Brando (✝80) den Preis als "Bester Hauptdarsteller" ab, denn der Schauspieler wollte die Trophäe aus Protest gegen die klischeehafte Darstellung amerikanischer Ureinwohner in Hollywood nicht haben.

Titelfoto: Fotomontage: dpa/Invision/AP//dpa/Barbara Munker//dpa/Barbara Munker

Mehr zum Thema Unterhaltung: