Berliner Killer-Arzt kommt vor Gericht: Hat er sogar mehr als 15 Morde begangen?
Berlin - In wenigen Wochen beginnt der Prozess gegen den mutmaßlichen Killer-Arzt Johannes M. (40) vor dem Landgericht Berlin - ein schnelles Ende ist nicht abzusehen.
Alles in Kürze
- Prozess gegen mutmaßlichen Killer-Arzt Johannes M. beginnt am 14. Juli 2025
- Angeklagter wegen 15-fachen Mordes aus Heimtücke angeklagt
- Tötungen durch Narkosemittel und Muskelrelaxans ohne medizinische Notwendigkeit
- Weitere 75 Verdachtsfälle gegen den Arzt anhängig, Exhumierungen angeordnet
- Staatsanwaltschaft strebt lebenslange Sicherungsverwahrung und Berufsverbot an

Ab dem 14. Juli 2025 verhandelt eine Schwurgerichtskammer gegen den Palliativarzt, wie die Pressestelle der Berliner Strafgerichte mitteilte.
Das Verfahren könnte sich allerdings bis zum 28. Januar 2026 hinziehen - bis zu diesem Datum sind bislang zumindest 35 Verhandlungstermine angesetzt.
Die Staatsanwaltschaft hat den 40-Jährigen wegen 15-fachen Mordes aus Heimtücke und sonstigen niedrigen Beweggründen angeklagt.
Zwischen dem 22. September 2021 und dem 24. Juli 2024 soll er mindestens 15 Menschen getötet haben, während er als Arzt für ein Palliativ-Team eines Berliner Pflegedienstes tätig war.
Dabei soll er seinen Patientinnen und Patienten ohne medizinische Notwendigkeit und vor allem ohne deren Wissen und Zustimmung ein Narkosemittel und anschließend ein Muskelrelaxans verabreicht haben, welches innerhalb weniger Minuten zu einer Lähmung der Atemmuskulatur und schließlich zu einem Atemstillstand geführt habe.
Palliativarzt könnte weitaus mehr Morde begangen haben

Teilweise soll der Angeklagte zudem versucht haben, seine Taten durch das Legen von Bränden zu vertuschen.
Die 15 Fälle könnten allerdings nur die Spitze des Eisbergs sein, denn gegen Johannes M. lagen zwischenzeitlich 75 weitere Verdachtsfälle vor, die ihn, im Falle einer Bestätigung, zu einem der schlimmsten Serienkiller Deutschlands machen könnten.
Zu diesem Zweck ordnete die Staatsanwaltschaft bereits mehrere Exhumierungen an. Zudem wird auch geprüft, ob der Tatverdächtige schon zuvor gemordet haben könnte. Der Arzt war auch in Hessen und Nordrhein-Westfalen tätig.
Seit dem 6. August 2024 sitzt er in der JVA Moabit in Untersuchungshaft und hüllt sich zu den Vorwürfen bislang in Schweigen.
Die Berliner Staatsanwaltschaft strebt eine Verurteilung mit einer Feststellung der besonderen Schwere der Schuld und anschließender Sicherungsverwahrung sowie ein lebenslanges Berufsverbot an.
Titelfoto: Str./TNN/dpa, Jens Kalaene/dpa (Bildmontage)