Festnahme im Fall Tino E. (†49)! Verdächtiger soll aus Umfeld seiner Freundin stammen

Sietzsch - Ermittlungserfolg im Fall Tino E. (†49)! Wie die Polizei am Samstag bekannt gab, konnte inzwischen ein Tatverdächtiger festgenommen werden. Der Mann (37) soll aus Leipzig kommen und aus dem familiären Umfeld der Lebensgefährtin des Bauleiters stammen.

Das Amtsgericht in Halle (Saale) erließ am Samstag Haftbefehl gegen den Tatverdächtigen. (Archivbild)
Das Amtsgericht in Halle (Saale) erließ am Samstag Haftbefehl gegen den Tatverdächtigen. (Archivbild)  © Jan Woitas/dpa

Tino E. war am Nachmittag des Reformationstages leblos auf einem Feld nahe seiner Heimat Sietzsch im Saalekreis aufgefunden worden. Neben ihm: sein Labrador.

Die Polizei leitete umgehend umfassende Ermittlungen ein, bat dabei auch mögliche Zeugen um Hilfe. "Jeder Hinweis, sei er noch so klein, könnte von entscheidender Bedeutung sein", appellierte Polizeisprecher Alexander Junghans von der Polizeiinspektion Halle.

Mitte November griff "Kripo live" den Fall auf, sprach dazu mit Anne G., der Tinos Lebensgefährtin. Seit etwa einem Jahr lebte das Paar zusammen im Haus des Bauleiters. "Wir haben uns dazu entschlossen, dass wir im April heiraten wollten", sagte Anne G. unter Tränen in der Sendung. "Wir wollten reisen, wir wollten ein Haus bauen."

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Am Tag von Tinos Tod war Anne G. gerade auf dem Rückweg aus dem Urlaub, war mit ihrer Tochter und Mutter nach Ägypten gereist. Ihr Partner war zuhause geblieben, hatte keinen Urlaub bekommen. Die beiden telefonierten jeden Tag, schrieben sich Nachrichten. Als Anne G. am 31. Oktober im Zug von München nach Hause sitzt, antwortet Tino E. plötzlich nicht mehr. "Kripo live" vermutete, dass er zu diesem Zeitpunkt bereits tot war.

Tod von Tino E.: Tatverdächtiger schweigt zu den Vorwürfen

Tino E. war am Nachmittag des Reformationstages tot neben seinem Labrador aufgefunden worden.
Tino E. war am Nachmittag des Reformationstages tot neben seinem Labrador aufgefunden worden.  © Polizeiinspektion Halle (Saale)

Die Ermittlungen ergaben schnell, dass Tino E. Opfer eines Verbrechens geworden war, getötet durch stumpfe Gewalteinwirkung durch ein Schlagwerkzeug auf den Kopf, wie die Polizei mitteilte.

Die Ermittler gingen von einem männlichen Täter aus, der allein gehandelt haben soll. Zudem wurde vermutet, dass er sich längere Zeit am Tatort aufgehalten habe.

Bemerkenswert auch: der Tatort des Verbrechens. Tino E. wurde auf einem offenen Feld getötet. Eine Attacke war aus allen Himmelsrichtungen weit einsehbar. Zudem hatte er den Hund dabei. "Es ist nicht auszuschließen, dass der Mann von diesem Angriff überrascht wurde, weil wir am Tatort keine offensichtlichen Kampfspuren feststellen konnten", erklärte Polizeisprecher Junghans in "Kripo live".

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Die Polizei führte Befragungen im Umfeld des Bauleiters durch. Öffentlich angestellte Vermutungen über einen mutmaßlichen Täter wurden jedoch als Spekulationen abgetan. Nun also ein möglicher Durchbruch in dem Fall.

Am Freitagmorgen durchsuchten die Ermittler die Wohnung, den Garten sowie die Arbeitsstelle des Mannes und sicherten zahlreiche Beweismittel. Am Samstagmorgen erließ das Amtsgericht in Halle Haftbefehl gegen den 37-Jährigen. Der Tatverdächtige soll sich bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert haben.

Originalmeldung vom 25. November, 11.58 Uhr. Aktualisiert um 12.53 Uhr.

Titelfoto: Jan Woitas/dpa

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