Vor dem Opernball: Kritische Graffiti am Augustusplatz verteilt
Leipzig - Einsatzkräfte der Bereitschaftspolizei stellten am Donnerstagabend zwei Personen, die Graffiti mit Bezug zum Opernball am Augustusplatz sprühten. Bis jetzt konnten nicht alle Schriftzüge entfernt werden.
Wie die Polizeidirektion Leipzig am Freitagmorgen mitteilte, beobachteten Zeugen gegen 21.55 Uhr, wie zwei Personen am Augustusplatz Graffiti sprühten. Sie alarmierten die Polizei.
Die Beamten konnten den 26-jährigen Mann und die 19-jährige Frau stellen und ihre Daten aufnehmen.
Sie sprühten unter anderem den Schriftzug "Keine Oper für Täter" an zwei Wände an den zentralen Platz. Vermutlich geht es dabei um Rammstein-Sänger Till Lindemann (62). Seine Teilnahme am Leipziger Opernball sorgte in den vergangenen Tagen für viel Kritik.
Für Samstag kündigten mehrere Bündnisse Demonstrationen an. Am Donnerstag sagte unter anderem Sachsens Sozialministerin Petra Köpping (67, SPD) ihre Teilnahme ab, um zur Deeskalation beizutragen.
Der Staatsschutz ermittelt gegen die Sprayer
Lindemann wurden in den vergangenen Jahren von mehreren Frauen Machtmissbrauch und sexuelle Übergriffe vorgeworfen. Die strafrechtlichen Ermittlungen gegen ihn wurden eingestellt.
Gegen die zwei Sprayer vom Augustusplatz ermittelt jetzt der Staatsschutz, da es sich bei ihren Graffiti um eine politisch motivierte Straftat handelt. Außerdem wird wegen Sachbeschädigung ermittelt. Der Sachschaden konnte noch nicht beziffert werden.
Die Leipziger Stadtreinigung beseitigte die Schmierereien, konnte aber noch nicht alle Schriftzüge rückstandslos entfernen.
Ein Polizeisprecher kündigte an, dass die Polizeidirektion Leipzig aufgrund des Opernballs und der angekündigten Demonstrationen am Samstag mit mehreren Einsatzkräften vor Ort sein wird.
Titelfoto: privat

