Zehntausend feiern beim KarliBeben: Veranstalter machen trotzdem Minus
Leipzig - Schätzungsweise zehntausend Menschen zog es am Samstag auf die Karl-Liebknecht-Straße im Süden der Stadt, denn sie alle wollten die Neuauflage des KarliBebens miterleben. Bei Live-Musik und mit einigen Ständen verwandelte sich die Kneipenmeile in ein lebendiges Straßenfest.
Trotzdem gab es laut Veranstalter ein Minus in der Kasse: "Wir sind leider nicht im Plus rausgegangen, wer kann, unterstützt uns nachträglich", schreiben sie am Sonntagmorgen auf Social Media.
Diese Unterstützung ist möglich in Form von virtuellen Tickets. Auf einer Spendenseite kann man einen Beitrag seiner Wahl spenden. Von der Stadt Leipzig hätte es keine finanzielle Unterstützung gegeben und das, obwohl der Andrang riesig war.
Der Name KarliBeben wurde auch nur halb erfüllt, denn so richtig auf der Karl-Liebknecht-Straße fanden die Musikauftritte nicht statt. Wie die Veranstalter im August auf Social Media mitteilten, wurde ihnen die Nutzung der Karli teilweise untersagt.
Begründet wurde das durch die umfangreichen Bauarbeiten, die seit Juni stattfinden. Bereits im Juli hatten einige Leipzigerinnen und Leipziger die Baustelle genutzt, um dort zu sitzen und zu feiern.
Gute Stimmung bei den Live-Auftritten am Abend
Bei Stadt und den Leipziger Verkehrsbetrieben kam das überhaupt nicht gut an und die Baustellen-Partys wurden untersagt und der Bereich von der Polizei überwacht.
Das KarliBeben schaffte es aber, dieses Gefühl ein bisschen zurückzuholen, denn auch wenn die Veranstalter die Bereiche anfangs teilweise noch mit Flatterband absperrten, versammelten sich am Ende trotzdem wieder unzählige Leute in der Baustelle.
Die Bühnen wurden auf dem Alexis-Schumann-Platz und dem Heinrich-Schütz-Platz sowie vor dem Immanuel-Kant-Gymnasium aufgebaut.
Von 12 bis 22 Uhr gaben sich verschiedene Künstlerinnen und Künstler das Mikro in die Hand. Für besonders viel Stimmung sorgten die lokalen Größen Carlo Karacho und HeXer.
Folgt eine Wiederholung?
In den Kneipen, Bars und Restaurants auf der Karli war ebenfalls großer Andrang. Wer etwas essen wollte, musste gerade am Abend viel Wartezeit mitbringen.
Die Idee des KarliBebens entstand bereits vor einigen Jahren. 2014 wurde auf der Karl-Liebknecht-Straße schon einmal umfangreich gebaut und die Straße für mehrere Monate gesperrt.
Um die lokalen Gewerbetreibenden und die Kulturszene in dieser Zeit zu unterstützen, wurde das kostenlose Straßenfest ins Leben gerufen. Bis 2018 fand es regelmäßig statt.
Die Veranstalter hielten sich im TAG24-Interview im Juni offen, ob sie es danach noch einmal veranstalten werden. Eine Bilanz soll folgen. Nach dem offiziellen Programm kam es zu Bränden im Baustellenbereich und eingeschlagenen Scheiben. Die Polizei ermittelt.
Titelfoto: Bildmontage: EHL Media

