Nach nur zwei Jahren! Leipzigs Polizeichef Schultze gibt auf

Leipzig - Kurz vor Ablauf seiner zweijährigen Probezeit hat Leipzigs Polizeipräsident Torsten Schultze (56) hingeworfen (TAG24 berichtete). Er wechselt zurück ins Innenministerium. Ab Montag wird der bisherige Zwickauer Polizeichef René Demmler (49) Chef-Sheriff der Messestadt Leipzig.

Torsten Schultze (56) will nicht länger Leipzigs Polizeipräsident sein.
Torsten Schultze (56) will nicht länger Leipzigs Polizeipräsident sein.  © Ralf Seegers

Schultze habe aus persönlichen Gründen um Entbindung von seiner Aufgabe gebeten, ließ Innenminister Roland Wöller (50, CDU) am gestrigen Dienstag vermelden und dankte ihm für sein Engagement in Leipzig.

Auf Anfrage spricht der scheidende Polizeichef von "vielfältigen Gründen", ohne jedoch konkret zu werden.

In seinem Umfeld heißt es, er habe die Reißleine gezogen, um einem gesundheitlichen und mentalen Ruin vorzubeugen. Denn Schultzes Amtszeit war zuletzt geprägt vom Dauer-Krisenmodus.

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Beginnend mit den Kommunikationspannen nach der Silvester-Randale 2020, über das "Fahrradgate", die politischen Querelen nach der Querdenker-Demo im November bis hin zu den Missständen bei der Hundestaffel – die Leipziger Direktion gleicht aktuell einem Schiff in schwerer See.

Das Kommando soll nun ein ehemaliger Autobahnpolizist übernehmen. René Demmler – erst im April letzten Jahres wurde der 49-Jährige zum Polizeipräsidenten ernannt, führte seither die eher beschauliche Direktion Zwickau. Für ihn ist es der sprichwörtliche Sprung ins kalte Wasser.

Schultze geht zurück ins Innenministerium, wo er wieder das Planungsreferat der Polizei leiten wird – wie vor seiner Zeit als Polizeipräsident.

Titelfoto: Ralf Seegers

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