Zoo Leipzig gibt Ausblick auf 2023: Steigen die Ticketpreise?

Leipzig - Nach zwei Jahren Corona-Pandemie erlebte der Zoo Leipzig 2022 das drittstärkste Jahr seiner Geschichte. Die Planungen für 2023 stellten die Mitarbeiter angesichts zahlreicher Krisen dennoch vor Herausforderung. Eine Sache soll dabei definitiv stabil bleiben.

Nicht nur für den Zoo Leipzig war 2022 ein Erfolg, der Förderverein des Tiergartens erlebt 2022 sogar ein Rekordjahr an Spenden, nahm 1,1 Millionen Euro ein. Zur Feier des Tages übergab Vereinspräsident Michael Weichert (rechts) Zoodirektor Jörg Junhold einen dicken Scheck.
Nicht nur für den Zoo Leipzig war 2022 ein Erfolg, der Förderverein des Tiergartens erlebt 2022 sogar ein Rekordjahr an Spenden, nahm 1,1 Millionen Euro ein. Zur Feier des Tages übergab Vereinspräsident Michael Weichert (rechts) Zoodirektor Jörg Junhold einen dicken Scheck.  © Eric Mittmann

Corona, Inflation, Energiekrise - der Leipziger Zoo hatte zuletzt mit zahlreichen Herausforderungen zu kämpfen. Allen Widrigkeiten zum Trotz blickte Zoodirektor Jörg Junhold bei einer Pressekonferenz am Freitag auf ein sehr erfolgreiches Jahr 2022 zurück. "Wir hatten 1,87 Millionen Besucher, das sind nochmal 700.000 mehr als im Jahr 2019 vor der Pandemie", so der Zoodirektor, der damit vom drittstärksten Jahr des Tiergartens nach 2011 und 2012 sprach. "Das ist gewaltig."

Nachdem die Corona-Jahre 2020 und 2021 den Zoo schwer gebeutelt hatten, sei es ab Februar vergangenen Jahres wieder bergauf gegangen. Es habe "einen spürbaren Nachholeffekt gegeben", hieß es.

"Darüber hinaus hatte der Zoo mit der Neueröffnung des Aquariums, der Dinosaurierausstellung und den gelungenen Elefantengeburten immer wieder ausßergewöhnliche Highlights, die Besucher angelockt haben."

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Auch die Tiergärtnerei in 2023 beurteilte Junhold als erfolgreich. Neben den beiden Elefanten gab es Nachwuchs bei den Schimpansen, den Faultieren, den Ozelots sowie zahlreichen weiteren Tierarten. "Wir haben aber unter anderem auch unseren Koala Oobi-Ooobi verloren. Freud und Leid hält sich eben auch bei uns die Waage", sagte Junhold.

Gerade das Thema Investitionen habe die Einrichtung zuletzt sehr beschäftigt. "Wir gehen durch schwierige Zeiten. Dabei übernehmen wir selbst Verantwortung, wir brauchen jedoch auch Hilfe", erklärte Junhold und bedankte sich für die Unterstützung seitens des Leipziger Stadtrates.

Die Ratsversammlung hatte im November einer Kostensteigerung für den "Zoo der Zukunft" um 15 Millionen Euro zugestimmt. Als Grund für die erhöhten Kosten wurden damals Verzögerungen bei den Großprojekten "Feuerland" und "Asiatische Inselwelten" sowie bei der Sanierung des Terrariums angegeben.

Stabile Preise, wenn die Krise nicht schlimmer wird

Die beiden Elefantenjungtiere sind schon jetzt die Stars der Show. 2023 soll die Herde weiter wachsen. Weiterer Nachwuchs könnte bereits im Frühjahr das Licht der Welt erblicken.
Die beiden Elefantenjungtiere sind schon jetzt die Stars der Show. 2023 soll die Herde weiter wachsen. Weiterer Nachwuchs könnte bereits im Frühjahr das Licht der Welt erblicken.  © Eric Mittmann

Auch die Planung für das aktuelle Jahr sei nicht leicht gefallen. Angesichts riesiger Herausforderungen wie Inflation und Energiekrise habe sich auch beim Zoo die Frage gestellt: "Müssen wir an die Preise ran?", so Junhold.

Gerade bei den Kosten für Strom, Wasser und Gas würde derzeit der Schuh drücken. Erwartet würden Mehrausgaben in Höhe von rund 2,5 Millionen Euro.

Nichtsdestotrotz kommt eine Erhöhung der Ticketpreise vorerst nicht infrage. "Die Eintrittspreise bleiben stabil", gab Junhold am Freitag bekannt, fügte allerdings noch an: "Wenn die Krise nicht schlimmer wird."

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Der Zoo plane aktuell mit 1,65 Millionen Besuchern in 2023. "Wenn es am Ende mehr werden, ist das gut. Wenn nicht, müssen wir den Gürtel enger schnallen." Die Strategie für das aktuelle Jahr fasste der Zoodirektor in drei wesentlichen Punkten zusammen: "Kurs halten, Krisen bewältigen, Innovationsführer bleiben".

Bis zum Sommer wolle der Zoo das sogenannte Entdeckerhaus erneuern. "Wir sind auch am Terrarium dran, aber das dauert noch." Das Ziel an dieser Stelle sei eine Eröffnung im Jahr 2024.

Neben zahlreichen Veranstaltungen wie den Entdeckertagen stünden in diesem Jahr auch zahlreiche Jubiläen wie "20 Jahre Elefant, Tiger & Co." sowie 145 Jahre Zoo Leipzig an. Darüber hinaus könnten die Elefanten noch im Frühjahr weiteren Nachwuchs bekommen, wie Zoodirektor Junhold gegenüber TAG24 erklärte. "Auch bei den Nilpferden sind wir dran, beim Tapir und bei der Meerkatze."

Titelfoto: Eric Mittmann

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