Neue Details zur tödlichen Gewalttat am Schloss Neuschwanstein: Zweites Opfer macht Aussage

Schwangau - Brutale Gewalttat gegen zwei Touristinnen, die laut dpa-Informationen aus den USA stammen. Beide wurden von einem weiteren US-Bürger nahe dem Schloss Neuschwanstein in eine Schlucht geworfen. Nun hat das 22 Jahre alte Opfer am Freitag die Klinik wieder entlassen können.

Offenbar haben sich drei US-Touristen zufällig nahe dem Schloss Neuschwanstein kennengelernt. Kurz darauf stieß der Mann beide Frauen einen steilen Abhang hinunter.
Offenbar haben sich drei US-Touristen zufällig nahe dem Schloss Neuschwanstein kennengelernt. Kurz darauf stieß der Mann beide Frauen einen steilen Abhang hinunter.  © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Ihre 21-jährige Begleiterin hatte den Sturz nicht überlebt. Am vergangenen Mittwoch, den 14. Juni, habe der 30-jährige Tatverdächtige seine beiden Opfer zufällig auf der historischen Brücke nahe dem Allgäuer Märchenschloss von Bayernkönig Ludwig II. kennengelernt.

Unter einem Vorwand habe er die beiden auf einen schwer einsehbaren Trampelpfad, der zu einem Aussichtspunkt führt, gelockt.

Dort soll der Verdächtige die 21-Jährige angegriffen haben. Als ihr die 22 Jahre alte Frau zu Hilfe kam, stieß sie der Mann nach bisherigen Ermittlungen den steilen Abhang hinunter.

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Anschließend soll es zu einer versuchten Sextat bei der 21-Jährigen gekommen sein. Da sich diese wehrte, stieß er mutmaßlich auch sie über den Steilhang hinunter.

Etwa 50 Meter weiter unten kamen beide Opfer nebeneinander beim Wildbach Pöllat zum Liegen und mussten von der Bergwacht geborgen werden. Die Jüngere der beiden starb wenige Stunden später im Krankenhaus.

Polizei hofft auf Videos und Bilder der internationalen Zeugen

Die Schilder warnen vor den Gefahren. Unter einem Vorwand soll der Tatverdächtige die beiden Frauen auf einen Trampelpfad gelockt haben.
Die Schilder warnen vor den Gefahren. Unter einem Vorwand soll der Tatverdächtige die beiden Frauen auf einen Trampelpfad gelockt haben.  © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Der Mann konnte festgenommen werden und sitzt wegen des Verdachts des Mordes, des versuchten Mordes und eines Sexualdelikts in Untersuchungshaft.

Laut Sprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West habe man nun Informationen über den Verdächtigen aus den USA angefragt.

Das entsprechende Rechtshilfeersuchen würde allerdings in der Regel etwas Zeit in Anspruch nehmen.

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"Eine abschließende Beurteilung wird man hier erst nach Ermittlungsabschluss vornehmen können", wird Oberstaatsanwalt Thomas Hörmann von der Deutschen Presseagentur zitiert. Sowohl die Frau als auch der mutmaßliche Täter haben bereits gegenüber der Polizei Angaben gemacht. Was der Verdächtige und das überlebende Opfer ausgesagt haben, möchte man aktuell noch nicht bekannt geben.

Die Polizei hofft weiterhin auf mögliche (internationale) Zeugen. Außerdem können mögliche Fotos und Videos, die durch Touristen vor Ort gemacht wurden und wichtige Informationen enthalten könnten, an die Polizei übermittelt werden.

Das entsprechende Medien-Upload-Portal der Bayerischen Polizei steht dafür zur Verfügung.

Titelfoto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

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