Durstlöscher gefällig? So braut Ihr für den Sommer Euer eigenes Bier

Leipzig/Hamburg - Gerade zur Sommerzeit begeben sich die Deutschen gern in die Biergärten, um die trockenen Kehlen zu befeuchten. Doch wie wäre es, sich sein eigenes Bier zu brauen? Kein Problem, Bier-Experte Brauer Mike Auerbach von der HafenCitizenBrewery Hamburg, verrät Euch, wie es geht.

Mike Auerbach von der HafenCitizenBrewery in Hamburg erklärt Euch, wie Ihr Euer eigenes Bier braut.
Mike Auerbach von der HafenCitizenBrewery in Hamburg erklärt Euch, wie Ihr Euer eigenes Bier braut.  © Expondo

"Für ein eigenes Ankerbier Pale Ale ist die Basis Pale Ale Malz (geschrotet)", so der Experte. "Für 30L Bier braucht es davon 5,5kg. Hinzukommen 15g Chinook-, 37,5 Amarillo- und 27,5g Mosaic-Hopfen, sowie eine Packung (11,5g) Wyeast 1056 Hefe und 25L Brauwasser (Leitungswasser). Die Zutaten sind auf zahlreichen Portalen erhältlich."

Für Brau-Einsteiger empfiehlt der Experte idealerweise einen 30L Braukessel, der beispielsweise bei Online-Händlern wie "Expondo" erhältlich sein soll. Ist dieser besorgt, kann es auch schon losgehen:

Schritt 1: Einmaischen

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"25 Liter Wasser auf 65 Grad Celsius aufheizen. Das Malz unter ständigem Rühren hinzugeben und weiterrühren – es dürfen keine Klumpen entstehen. Haltet die Kombirast für circa 70 Minuten bei konstanter Temperatur. Das sorgt später für eine stabile Schaumkrone und Kohlensäure. Danach Maische auf 76 Grad aufheizen und für weitere 15 Minuten rühren. Je länger, desto herber und stärker schmeckt das Bier später. Je kürzer, desto süßer und vollmundiger wird Euer Bier."

Schritt 2: Läutern

"Bereitet etwa 8 Liter auf 78 Grad vorgeheiztes Wasser vor und gießt es zum Abläutern in den Malzkorb, um noch vorhandene Zuckerreste vom Malz im Korb zu trennen. Lasst den Korb daraufhin circa 20 Minuten abtropfen. Ziel ist es, die festen Stoffe von den flüssigen zu trennen. Das Ergebnis nennt man 'Würze'."

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Wer wollte sich nicht schon einmal im Sommer mit einem selbstgebrauten Bier abkühlen?  © Wang Tom /123RF

Schritt 3: Die Würze kochen und Hopfung

"Danach heizt Ihr den Kessel auf 100 Grad auf und lasst die Würze 60 Minuten kochen. Messt die Stammwürze mit einem Spindelzylinder – diese sollte 12 Grad Plato betragen. Während des Kochens wird der Hopfen zugegeben. Hier gebt Ihr den Aromahopfen 55 Minuten vor Kochende (Saphir) hinzu und den zweiten Teil 12 Minuten vor Kochende (Opal). Nochmals Stammwürze messen – wenn diese über 12 Grad Plato liegt, abgekochtes Wasser hinzufügen. Danach setzt die thermische Bewegung der Würze ein. Nehmt einen Kochlöffel und rührt gleichmäßig in eine Richtung – dadurch wird ein sogenannter Whirlpool erzeugt. Lasst diesen 20 Minuten ruhen."

Schritt 4: Abkühlen und Hefe hinzugeben

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"Im Anschluss kühlt Ihr die Maische auf 20 Grad Celsius ab. Es sollten 30 Liter im Kessel sein. Gebt nun die 30 Liter in einen Gäreimer und die Hefe hinzu. Die Temperatur sollte idealerweise zwischen 18-21Grad Celsius liegen. Verschließt den Gäreimer."

Schritt 5: Gärung

"Die Gärung setzt nach ein bis zwei Tagen ein. Nun könnt Ihr Euer Jungbier in Flaschen abfüllen – hier folgt die Nachgärung. Dabei könnt Ihr jeder Flasche 2 Gramm Zucker hinzufügen. Achtung: Die Flaschen nie ganz voll machen, sonst können sie platzen, da das Bier arbeitet. Nach etwa 7 Tagen ist die Gärung vollständig abgeschlossen."

Grundsätzlich betont der Bier-Experte, dass für Euer erstes Bier Punktlandungen bei den Werten nicht wichtig sind. "Wichtiger ist es, den eigentlichen Brauprozess zu verstehen", so Mike Auerbach. Na dann: Prost!

Titelfoto: Expondo

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