Nachgefragt: Sollten wir die WM in Katar schauen, liebe Politik?

Doha/Berlin - Am heutigen Sonntag ist es so weit, die Fußball-WM in Katar startet. Schon jetzt ist klar, dass es eines der Sportevents mit der größten politischen Brisanz wird. Wir haben am Rande unserer Gespräche mit SPD-Chefin Saskia Esken (61) sowie CDU-Generalsekretär Mario Czaja (47) und FDP-Verteidigungsexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann (64) einmal nachgefragt, wie diese drei Spitzenpolitiker eigentlich über die WM denken. Sollte man die Spiele schauen und wie händeln es die Drei selbst?

Vor der durchaus beeindruckenden Skyline von Doha findet im kommenden Monat die Fußball-WM statt.
Vor der durchaus beeindruckenden Skyline von Doha findet im kommenden Monat die Fußball-WM statt.  © dpa/AP/Hassan Ammar

Am pragmatischsten geht die Sache wohl Saskia Esken an. "Ich bin kein großer Fußball-Fan, verstehe nicht viel davon. Ich habe Verständnis, wenn Menschen sich das angucken, ich werde es nicht tun."

Bei ihr wäre der Fernseher also so oder so ausgeblieben. Anders bei Mario Czaja. "Ich werde die WM schauen, zumindest mal die deutschen Spiele." Gleichwohl betont er, dass die Entscheidung für Katar eine falsche gewesen sei.

Während Czaja weiter ausführt, dass er jeden verstehen kann, der sich die Spiele nicht anschauen mag, sagt Strack-Zimmermann trocken, dass das "Jeder für sich wissen muss". Weiter äußert sie sich etwas überrascht über die aktuelle Diskussion, die aus ihrer Sicht schon 2010, also im Jahr der Vergabe nach Katar, hätte stattfinden müssen.

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"Da war der FIFA völlig klar, von welchem Land wir reden, dass die Menschenrechte dort keine Rolle spielen. Und wir ahnten, wie das Ganze vonstattengeht, wenn die Fußball-Einrichtungen gebaut werden."

Saskia Esken (61, SPD) geht die WM pragmatisch an.
Saskia Esken (61, SPD) geht die WM pragmatisch an.  © Holm Helis
Marie-Agnes Strack-Zimmermann (64, FDP) und Mario Czaja (47, CDU) sind verschiedener Meinung.
Marie-Agnes Strack-Zimmermann (64, FDP) und Mario Czaja (47, CDU) sind verschiedener Meinung.  © Montage: Christian Kielmann (2)

Wie weit kommt Deutschland in der WM?

Bleibt nur noch die Frage, wie weit Deutschland kommen wird. Mit einem Grinsen wirft Strack-Zimmermann ein: "Diese Frage beantworte ich nicht. Wenn ich jetzt sage, die werden Weltmeister, dann halten mich alle für bescheuert, wenn ich sage, sie kommen nicht weit, bekomme ich einen Shitstorm."

Czaja, "Union Berlin"-Sympathisant, machte es noch vor der Nominierung an der Anzahl der Köpenicker im Kader fest, Saskia Esken wollte sich - mit einem Zwinkern - mangels Expertise nicht äußern.

Titelfoto: dpa/AP/Hassan Ammar

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