Friedrich Merz kritisiert Nazi-Vergleich von Kanzleramtschef: "Unsinn"
Villingen/Schwenningen - Der CDU-Bundesvorsitzende Friedrich Merz (66) hat den Nazi-Vergleich von Kanzleramtschef Wolfgang Schmidt (52) im Ringen um eine Lieferung von Kampfpanzern an die Ukraine heftig kritisiert.
"Was geht eigentlich im Kopf dieses Mannes vor, einen solchen Vergleich zu ziehen, der Leopard sei das V2-Syndrom der Deutschen", sagte Merz am Samstag beim Landesparteitag der Südwest-CDU in Villingen-Schwenningen (Schwarzwald-Baar-Kreis).
Solche Äußerungen schürten Zweifel in Europa und der ganzen Welt an der Klarheit und Zuverlässigkeit der deutschen Politik.
Merz forderte Kanzler Olaf Scholz (64, SPD) auf, klarzustellen, dass es nicht das Denken der Bundesregierung sei, einen solchen "Unsinn" weiterzugeben.
Kanzleramtschef Schmidt hatte am Donnerstag bei einer auf Englisch geführten Diskussionsveranstaltung in Berlin die Regierungsposition verteidigt, der Ukraine keine Kampfpanzer für den Abwehrkampf gegen Russland zu liefern.
Unter anderem verglich der SPD-Politiker dabei die Rufe nach deutschen Leopard-2-Panzern mit Hoffnungen, die in Nazi-Deutschland in die von der Propaganda als "Wunderwaffe" bezeichnete V2-Rakete gesetzt wurden.
"Ich bin manchmal versucht, es das V2-Syndrom der Deutschen zu nennen", sagte Schmidt - dass es eine Wunderwaffe gebe, die wie Magie dafür sorge, dass Dinge sich erledigten. "Und jetzt ist der Leopard 2 (...) diese Wunderwaffe, die den Krieg beenden wird. Und das wird er nicht."
Nach dem NS-Sprachgebrauch steht V2 für Vergeltungswaffe 2 und wurde von Nazi-Deutschland vielfach gegen zivile Ziele eingesetzt.
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