Ex-CSU-Chef Huber: Aiwangers Methoden ähneln Trumpismus

München - Nach Ansicht von Ex-CSU-Chef Erwin Huber (77) ähnelt das Verhalten von Vize-Ministerpräsident Hubert Aiwanger (52) im Zuge der Flugblatt-Affäre den Methoden des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump (77).

Erwin Huber (77) hat klare Worte gewählt.
Erwin Huber (77) hat klare Worte gewählt.  © Frank Leonhardt/dpa

"Man kann Aiwanger natürlich nicht mit Trump gleichstellen. So groß ist der Aiwanger ja nicht. Aber die Methoden ähneln sich", sagte der 77-Jährige am Dienstag gegenüber dem Deutschlandfunk.

Er führte im Anschluss weiter aus: "Man nimmt gar nicht zur Kenntnis, dass es Vorwürfe gibt. Man leugnet das einfach. Man droht mit Klage. Zweitens: Man macht sich zum Opfer. Das hat schon Ähnlichkeiten mit dem Trumpismus. Ich hoffe, dass das nicht Schule macht in der deutschen Politik."

Aiwangers Antworten auf die 25 Fragen von Ministerpräsident Markus Söder (56, CSU) seien kein Beispiel für Transparenz, sagte Huber. "Die Aussage, ich kann mich nicht erinnern, die spricht ja für sich. Das heißt also, Hubert Aiwanger hat eigentlich gar keinen Aufklärungswillen."

Deutschland vorm Abstieg? Lindner mit klarer Ansage an die Ampel
Christian Lindner Deutschland vorm Abstieg? Lindner mit klarer Ansage an die Ampel

Dennoch sei Söders Entscheidung, seinen Vize im Amt zu lassen, richtig gewesen, betonte Huber.

Denn: "Vier Wochen vor der Landtagswahl eine Regierungskrise heraufzubeschwören, das ist natürlich sinnlos. Das heißt, Markus Söder hat aus Verantwortungsethik gehandelt. Er denkt an die Folgen des Handelns."

Hubert Aiwanger (52, Freie Wähler) steht weiter in der Kritik.
Hubert Aiwanger (52, Freie Wähler) steht weiter in der Kritik.  © Matthias Balk/dpa
Seine Methoden werden mit denen des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump (77) verglichen.
Seine Methoden werden mit denen des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump (77) verglichen.  © Alex Brandon/AP/dpa

Wirtschaftslage und Energieversorgung in Bayern laut Erwin Huber "die wichtigsten Probleme"

Bayerns Wirtschaftslage und Energieversorgung seien die entsprechend wichtigsten Probleme im Freistaat. Da "noch eine politische Krise drüber zu stülpen, wäre der falsche Weg", sagte Huber und schob nach: "Er hatte leider da keine andere Wahl."

Von Aiwanger erwarte er nun allerdings künftig "mehr Offenheit, mehr Klarheit und auch eine echte Entschuldigung".

Titelfoto: Montage: Matthias Balk/dpa, Frank Leonhardt/dpa

Mehr zum Thema Hubert Aiwanger: