Über 96 Prozent und kein Gegenkandidat! Parteitag bestätigt Söder als CSU-Chef

München - In München wurde Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (56) auf dem Parteitag der CSU mit 96,56 Prozent in seinem Amt bestätigt.

Intern hat er gut lachen: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (56) wurde mit 96,56 Prozent in seinem Amt als CSU-Chef bestätigt.
Intern hat er gut lachen: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (56) wurde mit 96,56 Prozent in seinem Amt als CSU-Chef bestätigt.  © Christof STACHE/AFP

Von den 669 gültigen Stimmen, die am Samstag abgegeben wurden, stimmten 646 für den amtierenden Partei-Boss. Es gab zehn Enthaltungen.

Die Auswahl der Kandidaten war allerdings auch sehr überschaubar, denn außer ihm stand niemand zur Wahl.

Während seiner Rede auf dem Podium nutzte Söder zuvor die Gelegenheit, vor den eigenen Fans gegen andere Parteien Stimmung zu machen.

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So machte er dem Koalitionspartner, den Freien Wählern, "keine Hoffnung" darauf, ihre zugeteilten Ministerien in Bayern von drei auf vier erhöhen zu können.

Neben den Ressorts "Wirtschaft, Energie und Landesentwicklung" sind auch das Kultus- und das Umweltministerium von Ministern der Aiwanger-Partei besetzt. Partei-Chef Hubert Aiwanger (52) ließ kürzlich verlauten, dass er nach der Landtagswahl am 8. Oktober auch das Agrarministerium im Blick haben würde.

CSU-Umfragewerte unter historisch schlechtem Wahlergebnis

Markus Söder lässt sich nach seiner erneuten Wahl zum Parteivorsitzenden von den anwesenden CSU-Mitgliedern feiern.
Markus Söder lässt sich nach seiner erneuten Wahl zum Parteivorsitzenden von den anwesenden CSU-Mitgliedern feiern.  © Peter Kneffel/dpa

Wie gewohnt gab es auch Seitenhiebe gegen die Grünen: "Die Grünen - hab nichts dagegen, außer es werden zu viele - haben kein 'Bayern-Gen'."

Den beiden SPD-Politikern Bundeskanzler Olaf Scholz (65) und Innenministerin Nancy Faeser (53) warf er unter anderem Fehler in der Flüchtlingsthematik vor: "Wir brauchen eine Wende in der Migrationspolitik in unserem Land."

Wie zuletzt wiederholte er den Satz: "Diese Bundesregierung ist wohl die schlechteste Regierung, die Deutschland jemals hatte." Zudem distanzierte er sich und die CSU noch einmal gezielt von der AfD, die er erneut als rechtsextrem bezeichnete.

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Markus Söder wurde damit zum vierten Mal zum Partei-Chef gewählt. Es ist das bisher beste Ergebnis. Seit 2019, als er mit 87,4 Prozent erstmals das Amt antreten konnte, wurde nie ein Gegenkandidat aufgestellt.

Als Stellvertreter wurden die Europaabgeordnete Angelika Niebler mit 95,3 Prozent, der EVP-Partei- und Fraktionsvorsitzende Manfred Weber (94,9 Prozent), die Neu-Ulmer Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger (91,5 Prozent), die bayerische Europaministerin Melanie Huml (87,5 Prozent) und die Bundestagsabgeordnete Dorothee Bär (75,2 Prozent) bestätigt.

Nach aktuellen Umfragen liegt seine Partei derzeit zwischen 36 und 37 Prozent. Vor fünf Jahren erhielt die CSU bei der damaligen Landtagswahl historisch schlechte 37,2 Prozent.

Titelfoto: Peter Kneffel/dpa

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