Umfrage vor Bundestagswahl: So viele sind gegen CDU-AfD-Koalition
Mainz - Arbeiten CDU/CSU und AfD nach der Bundestagswahl in der kommenden Woche zusammen? Spätestens seit dem Skandal um die gemeinsamen Abstimmungen der Parteien im Bundestag stellen sich viele Deutsche diese Frage und eine deutliche Mehrheit lehnt dies ab, wie eine aktuelle Umfrage ergab.

Die Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen befragte im Auftrag der ZDF-Sendung "Politbarometer" 1348 zufällig ausgewählte wahlberechtigte Personen.
Ein Ergebnis dieser repräsentativen Umfrage: Unter den verschiedenen Koalitionsmodellen erfährt ein eventuelles Zusammengehen von CDU, CSU und der in Teilen rechtsextremen AfD die größte Ablehnung. Rund 76 Prozent sprechen sich dagegen aus. Nur etwa 18 Prozent würden eine solche schwarz-blaue Koalition befürworten, circa 4 Prozent sei es egal und rund 2 Prozent machten keine Angabe, teilte der Mainzer Fernsehsender mit.
Unter den anderen möglichen Koalitionen nach der Bundestagswahl findet sich jedoch keine, die von einer deutlichen Mehrheit gewünscht wird. "Eine von der CDU/CSU geführte Koalition mit der SPD wird mit 39 Prozent noch am häufigsten positiv beurteilt", sagte ein Sprecher. (44 Prozent sind gegen eine schwarz-rote Koalition, 13 Prozent ist es egal.)
Eine Koalition der Unionsparteien mit den Grünen werde sogar von 62 Prozent abgelehnt (25 Prozent seien dafür, 10 Prozent sei es egal).

Nach TV-Duell von Scholz und Merz kaum Veränderungen

Bei der Frage, wen die Deutschen am liebsten als Bundeskanzlerin oder Bundeskanzler hätten, kam es durch das zurückliegende Fernseh-Duell zwischen Olaf Scholz (66, SPD) und Friedrich Merz (69, CDU) zu keinen großen Veränderungen.
Der Bundesvorsitzende der CDU liege weiterhin mit 33 Prozent Zustimmung vorne, was jedoch nur einem Plus von einem Prozentpunkt im Vergleich mit der Politbarometer-Umfrage der Vorwoche entspreche.
Der Kanzlerkandidat der Grünen, Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (55), liege mit 24 Prozent (unverändert) auf dem zweiten und Amtsinhaber Olaf Scholz mit 17 Prozent (minus 1) auf dem dritten Platz.
AfD-Kandidatin Alice Weidel (46) bilde mit 14 Prozent das Schlusslicht. Keine Angaben machten 2 Prozent der Befragten.


Wäre am Sonntag Bundestagswahl, hätte "Die Linke" 7 Prozent

Natürlich gehörte auch eine Bundestagswahl-Projektion zu der Umfrage für das ZDF-Politbarometer.
Wenn am kommenden Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, so lägen CDU/CSU unverändert zur Umfrage der vergangenen Woche mit 30 Prozent an der Spitze.
Auf dem zweiten Platz läge ebenfalls unverändert die AfD mit 20 Prozent, gefolgt von der SPD mit 16 Prozent (plus 1). Die Grünen kämen mit 14 Prozent (minus 1) auf den vierten Platz, Die Linke würde mit 7 Prozent (plus 1) sicher in Fraktionsstärke in den Bundestag einziehen.
Die FDP und das BSW würden beide unverändert auf jeweils 4 Prozent kommen und damit an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern.
"Von den politisch denkbaren Koalitionen würde es bei diesem Ergebnis reichen für eine Regierung aus Union und SPD und ganz knapp auch für eine Regierung aus Union und Grünen", fügte der Sprecher hinzu.
Titelfoto: Michael Kappeler/dpa-pool/dpa