Todesstrafe für Mörder: So kontrovers will Trump die US-Hauptstadt sicher machen

Von Luzia Geier

Washington - US-Präsident Donald Trump (79) hat angekündigt, in der Hauptstadt Washington künftig die Todesstrafe anzustreben, wenn dort ein Mord begangen wird. Es handele sich um eine "sehr starke Präventivmaßnahme", sagte der Republikaner im Weißen Haus.

US-Präsident Donald Trump (79) fordert für Mörder in der Hauptstadt Washington künftig die Todesstrafe.
US-Präsident Donald Trump (79) fordert für Mörder in der Hauptstadt Washington künftig die Todesstrafe.  © Mark Schiefelbein/AP/dpa

Die Todesstrafe ist in den USA weiterhin auf Bundesebene, beim Militär und in 27 Bundesstaaten zulässig, wird jedoch nicht überall tatsächlich vollstreckt.

In Washington wurde laut dem Death Penalty Information Center seit 1957 niemand mehr hingerichtet; 1981 schaffte der Stadtrat die Todesstrafe ab. Allerdings kann die Bundesregierung entscheiden, Verdächtige auf Bundesebene anzuklagen.

Trump hatte bereits vor seinem Amtsantritt erklärt, er werde das Justizministerium anweisen, die Todesstrafe konsequent zu verfolgen.

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Unter seinem demokratischen Vorgänger Joe Biden (82) waren Hinrichtungen auf Bundesebene ausgesetzt.

Washington als Experiment für Trumps autoritären Kurs?

Zuletzt wurde im Jahr 1957 ein Straftäter in Washington hingerichtet. (Symbolfoto)
Zuletzt wurde im Jahr 1957 ein Straftäter in Washington hingerichtet. (Symbolfoto)  © Paul Buck/EPA/dpa

Die Ankündigung reiht sich ein in Trumps verschärftes Vorgehen in der Hauptstadt, in der er als Präsident weitergehende Befugnisse hat als in den Bundesstaaten.

Vor rund zwei Wochen hatte er die Nationalgarde aktiviert und die örtliche Polizei vorläufig unter Bundesaufsicht gestellt - dagegen läuft juristischer Widerstand.

Seither sind Nationalgarde und Bundesbehörden verstärkt im Einsatz, auch minderschwere Vergehen sollen konsequent und möglichst bundesrechtlich verfolgt werden.

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Trump zeichnet immer wieder das Bild einer Hauptstadt, in der Kriminalität und Gewalt völlig außer Kontrolle geraten seien. Polizeistatistiken sprechen jedoch eine andere Sprache.

Kritiker warnen, der Präsident nutze Washington als Experimentierfeld für einen autoritären Regierungsstil. Fachleute betonen zudem, dass schärfere Strafen kaum verlässlich zur Verringerung von Kriminalität beitragen - nachhaltiger wirken demnach Prävention und soziale Programme.

Titelfoto: Bildmontage: Paul Buck/epa/dpa, Mark Schiefelbein/AP/dpa

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