Wegen Sturm aufs Kapitol: Donald Trumps "Truth Social" sorgt für Aufregung

Washington D.C. - Der ehemalige US-Präsident Donald Trump (75) soll wieder einmal einen seiner Grundsätze über den Haufen geworfen haben: Auf seiner eigenen Social-Media-Plattform - dem Twitter-Abklatsch "Truth Social" - wurden offenbar reihenweise User rausgeworfen, nachdem sie über ein Thema gepostet hatten, das Trump so gar nicht in den Kram passt.

Der 6. Januar 2021 markierte einen letzten Tiefpunkt in Donald Trumps (75) Präsidentschaft.
Der 6. Januar 2021 markierte einen letzten Tiefpunkt in Donald Trumps (75) Präsidentschaft.  © Fotomontage: dpa/Probal Rashid, AFP/Win Mcnamee

Jüngst haben im Kongress der Vereinigten Staaten die öffentlichen Anhörungen des Untersuchungsausschusses zur gewaltsamen Erstürmung des Kapitols am 6. Januar 2021 begonnen.

Damals verschafften sich hunderte extreme Anhänger des zu der Zeit bereits abgewählten - aber noch amtierenden - US-Präsidenten Donald Trump gewaltsam Zutritt zum Kongress, um die Präsidentschaft von Wahlsieger Joe Biden (79) noch irgendwie zu verhindern. Während des für weltweite Bestürzung sorgenden Vorfalls kamen fünf Personen ums Leben, viele weitere wurden verletzt.

Infolge des Sturms auf das Kapitol und seiner mangelnden Distanzierung von dem Skandal, wurde Trump wenig später dauerhaft von Twitter geschmissen. Rund ein Jahr später startete der 75-Jährige seinen eigenen Kurznachrichtendienst namens "Truth Social".

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Die Plattform solle "frei von politischer Diskriminierung" sein - eine Behauptung die nun für mächtige Häme und Spott sorgte. Denn allem Anschein nach endet die (in den USA immer wieder heiß diskutierte) Redefreiheit dann, wenn sie Trump nicht so gelegen kommt.

Twitter-User machen sich über "Truth Social" lustig

Die "Truth Social"-App wurde am 21. Februar 2022 veröffentlicht.
Die "Truth Social"-App wurde am 21. Februar 2022 veröffentlicht.  © 123RF/rokastenys

So behaupteten in den vergangenen Tagen zahlreiche Twitter-User, dass sie von "Truth Social" geschmissen worden seien, nachdem sie über den 6. Januar 2021 und die Anhörung des Untersuchungsausschusses gepostet hatten.

"Mein Konto bei 'Truth Social' wurde gerade dauerhaft gesperrt, weil ich über die Anhörungen des Ausschusses vom 6. Januar gesprochen habe", berichtete ein Mann. Er belegte die Anschuldigung mit einem Screenshot der "Truth Social"-Seite.

"Ich habe gerade meinen ersten Post auf 'Truth Social' veröffentlicht und sie haben ihn gelöscht. Echte Verfechter der Meinungsfreiheit dort", brüskierte sich auch ein anderer User. Viele weitere taten es ihnen gleich und posteten von ihren Problemen mit der Trump-Plattform.

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"Offenbar hat die Meinungsfreiheit auch in Trumpland ihre Grenzen", meinte dazu die demokratische Kongress-Kandidatin Yuh-Line Niou (38).

Für Trump - über den immer wieder gemutmaßt wird, er könne für die kommende Präsidentschaftswahl zurückkehren - ist das Ganze ein weiterer PR-Albtraum. Seine getreue Gefolgschaft wird das allerdings wohl (wieder einmal) nicht interessieren.

Titelfoto: Fotomontage: dpa/Probal Rashid, AFP/Win Mcnamee

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